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Thema: Ke°Ka°Ze ~ pok~EMO~n Di Jul 22, 2008 10:15 am
Das ist meine erste Geschichte - Ke°Ka°Ze - die eine spannende Action/Fantasy/Anime-Mischung ist ^__^ Mehr darüber will ich euch nicht sagen, lass euch überraschen ;D Wenn fragen da sind, hier ist der Link zu besonderen Infos über alles Mögliche: Hier Klicken ;D
Kapitel 1 - Träumereien
Spoiler:
Er sieht nichts. Langsam senken sich die Schleier. Er sieht nur etwas deutlicher. Er ist in einem Raum. Es ist ein sehr großer Raum der einem Saal ähnelt. Ein Schatten nähert sich. Immernoch kann er noch nicht alles sehen. Aber der Schatten hat eine gutmütige Aura. Das merkt er sofort. Zärtlich berührt der Schatten ihn. Komischerweise hat er keine Angst. Der Schatten küsst ihn und flüstert ihm ein paar unverständliche Worte ins Ohr.
„GINTA!!!!“ schrie ihn seine Lehrerin an, “Na, mal wieder am Tagträumen, oder!?” Plötzlich findet er sich im Klassenzimmer wieder. Die Lehrerin redet weiter, aber er beachtet sie nicht.
Es ist Sommer, kurz nachdem die Kirschbäume aufhörten zu blühen. Ginta liebt es, wie sie im Frühling immer ihre wundervollen Tänze aufführen. Aber das hat nun aufgehört. Sein Name lautet Ginta Sabakaze. Er ist Schüler an der „Blue Moon“ –highschool. Eigentlich ist er ein guter Schüler, doch er bevorzugt es zu schlafen. Er hat weiße Haare, und sie sind ziemlich struwwelig. Man könnte sagen, dass er ein normaler Mensch ist. Ist er ja eigentlich auch, wäre da nicht eine alte Familienlegende. Ihr müsst wissen, er lebt bei seiner Großmutter allein in einem alten Gebäude neben dem Himmelsschrein. Und seine Großmutter ist eine, die auf solche alten Sachen steht. Ich meine solchen uralten Bräuche und ähnliche Dinge. Sie ist bekannt als Miko der Stadt. Aber das ist ja momentan nicht das wichtigste. Nunja da war dieser reale Traum von dem Kuss. So ein intensives Gefühl hatte er noch nie gespührt. Ähnliche Träume hatte er in der letzten Zeit. In denen wurde sein Name gerufen, als ob jemand Hilfe braucht. Während dieser Zeit hatte er Schmerzen im Bereich seines Muttermals. Es sah aus wie das Zeichen des Windes, aber nur wenn man die Augen zukniff. „Ginta-kun! Was war mit dir heute los! Sonst bist du nie so drauf“, sagte Sora schon fast in einem weinerlichem Ton zu ihm. Sora Machichima ist ein Mädchen die in die selbe Klasse geht wie er. Ginta und sie kennen sich schon seit ihrer Geburt. Die Eltern der beiden waren gute Freunde. Aber seit dem Unfall von Gintas Eltern fühlten alle, dass sich etwas in ihm änderte. Ja die beiden waren gute Freunde. Sie verstanden sich so gut, als wären sie Geschwister. „Hast du Glück, dass die Ferien morgen anfangen!“, schrie sie und verschwand aus dem Zimmer. Hätte sie dies nicht gemacht, würde Ginta immernoch im Zimmer sitzen und vor sich hin träumen. „AHHHH!!!!“, sties es aus ihm heraus, und er rannte Richtung zu Hause. Er und seine Großmutter haben heute ein paar alte Bekannte zu sich eingeladen und er darf die Lebensmittel nicht vergessen, sonst muss er wieder den ganzen Hof fegen. Dies will er natürlich vermeiden!
Kapitel 2 – Der alte Greis, der Markt und das Amulett
Spoiler:
Kueteika, eine kleine Stadt in der Nähe des Fuchijamo-Waldes. Ginta läuft grübelnd die Marktstraße entlang und versucht sich an die Dinge zu erinnern die auf dem Einkaufszettel standen, den er aus Versehen weggeschmissen hatte. Die Marktstraße war gepflastert und an den Seiten waren kleine Stände und Shops. Er kann sich noch erinnern, wie er immer mit seiner Mutter diese Straße entlang lief. Sie kaufte ihm immer Okunumiyaki, wenn er brav war. Aber das ist leider vorbei. Nach dem Bücherladen kam der Fleischladen. Dort kauft er sich Hühnchen. Danach biegt er links ab und steht am Gemüsestand. „Oh, Ginta! Ich habe dich ja schon lang nicht mehr gesehen! Du bist ja groß geworden“, sagt die nette alte Dame, die sehr mit seiner Mutter befreundet war, „Wie geht es dir denn so?“ „Vielen dank Onba-san! Mir geht es sehr gut.“ Sie tauschten noch ein paar Worte und dann ging Ginta mit vollen Taschen weiter. Eigenartigerweise ging Ginta nicht den direkten Weg nach Hause. Es zog ihn in eine Nebengasse des Marktes, in der er noch nie gewesen war. Keine Angst, noch nicht mal ein Bauchgrummeln, war in ihm. Es war eine dunkle Gasse. Alte Kerzenhalter hingen an den Seitenwänden. Spinnenfäden versperrten ihm den Weg, die er mit einer einfachen Handbewegung entfernte. Plötzlich fing wieder sein Muttermal an zu brennen. Ein ziemlich stechender Schmerz, der ihn aber nicht davon abhielt weiterzugehen. Ein altes, sehr verrottetes Gebäude war vor ihm. Langsam und unsicher bewegte er seine rechte Hand zur Klinke. „Ich habe dich erwartet, Ginta-sama. Komm herein“, kam es mit einer sehr krächzenden Stimme aus dem kleinen Gebäude, eher einem Zimmer, heraus. Eine unbeschreibliche Kraft zog ihn herein. „Schön dass du doch noch gekommen bist, Ginta-sama!“, wiederholte die krächzende Stimme und bei näherer Betrachtung erkannte Ginta, dass diese Stimme von einem alten Greis stammte. Ein alter Mann, der hinter einem Tisch saß, umhüllt von einem violetten Tuch. Das Zimmer war voll gestellt mit altem Krimskrams, welches ihn sehr an seine Großmutter erinnerte. „Wer… wer sind sie??“, fragte Ginta, verwundert von all dem Zeugs, das ihm umgab. „Du darfst mich Servant nennen. Du bist hier, weil du etwas abholst, das dir gehört“, erwähnte der Greis mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Nun begann die Wunde stärker zu brennen und zu pochen. „Wie etwas, das mir gehört?“, presste Ginta aus sich heraus, der vor Schmerzen schon nicht mehr richtig stehen konnte. „Komm her und setz dich erstmal. Ich gebe dir etwas gegen den Schmerz.“ Woher konnte der Alte wissen, dass ich Schmerzen habe? , fragte sich Ginta, dessen Schmerzen nicht mehr aufhörten. Mit einer weißen Flasche in der Hand bewegte sich Servant langsam zu Ginta, holte etwas Salbe heraus und schmierte es auf das Mal. Die Schmerzen ließen nach. Bevor Ginta eine weitere Frage aus sich herausholen konnte, fing der Greis an zu erzählen: „Du bist der Nachfahre des Großen Gaara. Er hat es damals zu jener Zeit geschafft, die Welt vom Bösen zu befreien. Er war ein großer Krieger und du bist sein Nachfahre, Ginta-sama. Man erzählt sich, dass er die Seele des Windes in sich beherbergt hatte. Mit einer letzten Attacke besiegte er den König der Finsternis und versiegelte seine Macht in einem Amulett. Dieses Amulett kann nur der direkte Nachfahre benutzen. Und das bist du. Und nun ist die Seele des Windes in dir erweckt worden. Bald kommt die Zeit indem du den König der Finsternis wieder besiegen musst, der durch böse Mächte wieder zum Leben erweckt wurde. Hier nimm das Amulett. Ich habe 200 Jahre auf deine Ankunft gewartet. Doch hüte dich vor den dunklen Mächten.“ Es war ein kleines Amulett in der Form einer Feder. Ginta hängte es sich um den Hals, und versuchte, alles zu verstehen. Der Greis nuschelte noch ein paar letzte Worte, dann verschwand er und das Amulett leuchtete leicht. Das Haus löste sich auch auf und Ginta fand sich in einer Sackgasse wieder. Sein Mal pochte leicht und er musste erst einmal alles verarbeiten. Dann ging er in Richtung Sonnenuntergang nach Hause.
Kapitel 3 – Freunde!?
Spoiler:
Während er nach Hause lief, grübelte er noch einmal über diese Geschichte mit dem alten Mann nach. Er konnte es einfach nicht verstehen. Irgendetwas soll in ihm erwacht sein. Naja, das einzige das er gespürt hat, ist sein Mal. „Die Sterne funkeln an diesem Abend sehr stark“, dachte sich Ginta. Er hatte Recht, die Sterne funkelten an diesem Abend sehr stark. Sogar stärker als sonst. Hatte das etwas zu bedeuten? Langsam kam er an der Straße, die zum Schrein führt, an. Es war eine schöne Allee. Links und rechts standen paarweise ein paar Bäume. Es waren Kirschbäume. Ein kleiner Windzug fuhr an ihm vorbei. Noch nie hatte er so einen Windzug so stark wahrgenommen. Es fühlte sich nach einem Weinen an. Als ob der Wind ihn bat, schneller zu laufen. Dann kamen ein zweiter und ein dritter, und immer wieder fühlte es sich an, als würde der Wind betteln, dass Ginta schneller laufen sollte. Ein kleines Grummeln in der Magengegend brachte ihn dann doch dazu, nicht nur einen sondern gleich drei Schritte schneller zu laufen. Da stand er nun. Das alte Haus stand in seiner vollen Pracht da. Hinter ihm die Mondsichel, die das ganze Szenario noch in einen mystischen Umhang hüllte. Das Merkwürdige war nur, dass im Haus kein Licht brannte. „Aber Oba-san hatte doch für heute Besuch!?“, überlegte Ginta, „ und im Schrein ist auch niemand!“ Zögerlich sperrte er die Tür auf, stellte die Einkaufstasche neben ihm ab, und lauschte ins Haus hinein. „Oba-san!? Oba-san!? Bist du da!?“ Stille. Fzzzzzzzuiiiii!!! Plötzlich erhellte ein Lichtblitz den Hinterhof. Mit den Armen vor den Augen rannte Ginta durch das Haus, und versuchte mit aller Mühe die Küchentür aufzumachen, um in den Hinterhof zu gelangen. Er öffnete die Tür. Seine Großmutter stützte sich auf einen reichlich verzierten Stab. Etwas weiter entfernt standen zwei Menschen in dunklen Kleidern. Bevor Ginta darüber nachdenken konnte, erschien schon der zweite Lichtblitz. „Obaaaaaaa-san!!!!!!!!! Wer sind diese Leute!?!?!?!?!“ „Ginta!! Bleib zurück!! Das sind meine ‚Freunde’!!!“, rief Soijitonoma. (Seine Großmutter heißt so mit gebürtigem Namen) „Da ist der Junge!!“, rief die etwas größere Person. Durch die tiefe Stimme erkannte man, dass es sich um einen Mann handeln musste. „Ginta, hör mir jetzt genau zu, es ist mir sehr wichtig!!! Ich bin nicht deine wahre Großmutter, und das sind auch nicht meine Freunde. Das sind Menschen, die der Schattenallianz angehören. Sie sind hinter deiner Macht her. Ich bin deine Dienerin. Meine Aufgabe ist es, dich am Leben zu erhalten, damit du die Schattenallianz vernichten kannst!!“ „Schweig alte Frau!! Raviel!!“, schrie die kleinere Frau, und ein weiterer Lichtblitz traf Soijitonoma. „Uuuahhhh!“, erwiderte sie, „ du musst unbedingt fliehen. Sie dürfen dich nicht bekommen, sonst ist die Welt verloren!! Flieh!! Flieh!! Und das mit deinen Eltern damals war kein gewöhnlicher.... Uuuuahahahahhh!!!“ Der vierte Lichtblitz war ein Volltreffer. „FLIEH SCHON!!!“ Ein letzter Lichtblitz traf Soijitonoma. Sie lag am Boden. Der Mann lachte böse und die Welt schien wie stehen geblieben. Alles bewegte sich in Zeitlupe. Ginta rannte zu seiner Großmutter hin. Mit einem Lächeln lag sie da. Wie als würde sie wissen, dass das geschah. Es kullerten Gintas Tränen über ihr Gesicht. Das Mal brannte, als ob es gleich zerreißen würde. Auch das Amulett reagierte mit seinem Gefühlsausbruch. Es machte sich ein blaues Muster über seinem Körper breit. Mit einem mächtigen Stoßwind, knallte er die zwei zu Boden. „Wieso habt ihr das meiner Großmutter angetan!!!!!!“, brüllte Ginta. Der Größere lachte wieder. „Uuuahhhhh!!!“, Ginta spürte die Macht die sich in ihm breitmachte. Blitzschnell rannte er den beiden entgegen und rammte ihnen die Fäuste in die Gesichter. Kurz bevor er sie traf verschwanden sie. Nun stand er allein da. Mit seiner Großmutter im Arm.
trafalgar_law Moderator
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Nachdem er ein Grab für seine Großmutter geschaffen hatte, legte er sie neben dem Schrein bei. Er zündete Räucherstäbchen für sie an, und hielt noch einen letzten Gottesdienst. Am nächsten Morgen packte er in seinen Rucksack die Reste von Brot, und noch Käse. Dann noch sein Lieblingsbuch, und einen Atlas. Er schrieb einen Brief für Sora. Er erzählte von einer Reise und dass es ihm Leid täte, sie nicht mitzunehmen. Er legte sich noch ein neues Outfit zu. Eine gemütliche, aber doch robuste Hose zog er aus dem Schrank, dazu ein weißes T-Shirt und eine Art Umhang. „Nun kann die Reise beginnen!!!“, rief er in den leeren Raum. Ginta ging noch bei Sora vorbei und legte ihr den Brief in ihren Briefkasten. Dann verließ er die Stadt. Er musste nun an die Alltäglichkeit denken. Wie er jeden morgen mit seiner Großmutter den Gottesdienst vorbereitete, wie er danach in die Schule ging, und wie er jedes Mal in die wunderschönen Augen von Sora schauen musste. Sein erstes Ziel war eine große Stadt westlich von Kueteika, sie hieß Funtaprolis. Er musste nur durch den Fujiamo-Wald und dann noch ein paar Kilometer weiter. Aber was für ein Ziel hatte Ginta? Wieso wollte er nun so schnell aufbrechen, obwohl er gar nicht weiß, wohin? Er machte einen Schwur. Er wolle die Schattenallianz vernichten. Darum nach Funtaprolis. Es ist eine Metropole des Handels. Es liegt ziemlich zentral und darum will er sich dort etwas umschauen und sich erkundigen wo die Zentrale der Schattenallianz liegt. Was ihn wohl auf seiner Reise alles begegnen wird? Was alles passieren wird??
Kapitel 5 – Der Fujiamo-Wald
Spoiler:
„Vorsicht! In diesem Wald leben gefährliche Tiere und Monster! Betreten auf eigene Gefahr!“, stand auf dem Schild in der Nähe des Eingangs zum Wald. Es war ein altes Holzschild und die Schrift war gerade noch zu erkennen. Nun ging Ginta Richtung Eingang und warf noch einen letzten Blick nach Kueteika. Die Sonne schien durch das dichte Laub und es war noch kühl und feucht im Schatten. „Dieser Weg müsste mich durch den Wald durchführen. Doch auf dieser Karte ist er nicht eingezeichnet. Er muss wohl neu sein“, dachte sich Ginta und überlegte währenddessen, ob er dem Weg folgen wollte. Doch heute fühlte er sich sehr spontan und lief doch den Weg entlang. Er wusste nicht wie lang er dafür brauchen würde, aber das war ihm in diesem Moment egal. Vögel flogen hin und her, und er konnte auch das Geweih eines Hirsches auf einer Lichtung entdecken. Sonst traf er keine Tiere. Die Monster kommen nämlich nur nachts, wenn es dunkel ist, aus ihren Verstecken heraus. Als die Mittagssonne herab schien, machte er eine kleine Pause und aß etwas. Danach ging es gleich weiter, immer den Weg entlang. Als es dann doch Abend wurde, und Ginta es immer noch nicht geschafft hatte, den Wald zu verlassen, machte er sich auf die Suche nach einem guten Schlafplatz. Während er suchend herumlief, sah er ein Licht, das sehr wahrscheinlich von einem Lagerfeuer stammen musste. Langsam näherte er sich dem Licht und als er ankam, sah er ein Feuer, aber keinen Menschen. Daneben stand ein Zelt. Dann setzte er sich neben das Feuer, um sich zu wärmen. „Uahhhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!“, schrie es plötzlich aus dem Wald heraus und ein merkwürdig gekleideter junger Mann sprang auf Ginta rauf und hielt ihn fest. „Was soll das?! Geh runter von MIR!!!!“, schrie Ginta verzweifelt, dessen Gesicht schon fast eine Kuhle in den Boden drückte. „Hey, ich soll runter von dir?? Ich weis ja noch nicht mal wer du bist? Stell dich erstmal vor, Fremder!“ erwiderte der Mann. „Okay, okay! Mein Name lautet Ginta Sabakaze! Ich bin 15 Jahre alt! So jetzt geh runter!“, erzählte Ginta mit aller Mühe. „Geht doch“, sagte der Mann und setzte sich neben das Feuer. Er trug einen Kimono und eine Sonnenbrille. Seine Haut war etwas dunkler, er musste wohl aus einem sonnigen Land kommen. „Aua“, murmelte Ginta, „ und wer zum Teufel bist du?“ „Ich bin Ryoma Sakamoto! Ich bin 19 Jahre alt und auf einer Reise durchs Land!“, schoss es Ryoma aus dem Mund, als hätte er diese Frage schon erwartet, „was machst du hier allein im Wald, und wieso hast du versucht, mir meine Sachen zu klauen?!“ „Wieso klauen? Ich hab das Lagerfeuer entdeckt und wollte nur sehen, wer in der Nähe ist!“ Ginta war schon fast wütend. „Ach so. Na gut, dann will ich dir mal verzeihen.“ „WAS verzeihen, das ist ja das Mindeste, was du tun kannst!!“ „Bleib ruhig.“ „Du hast gesagt, du bist auf einer Reise, wohin?“ „Nun ja, ich reise durch das Land, um neue Dinge kennen zu lernen. Ich komme von Osten her, und wollte durch diesen Wald, um in die nächstgrößte Stadt zu kommen.“ „Mhhh.“ „Und du wohin geht deine Reise?“ „Also ich wollte nach Funtaprolis. Das ist gleich die nächste Stadt nach Verlassen des Waldes.“ „Kann ich dich nicht begleiten?? Zu zweit reist es sich doch leichter!!“, fragte er Ginta mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Von mir a...!!“ Ginta konnte seinen Satz gar nicht beenden, ein haariges großes Monster griff die beiden aus dem Hinterhalt an!!! „Zssshu!“ Ryoma zog ein Schwert aus seinem Zelt und erledigte das Monster mit einem Hieb. Ginta blieb keine einzige Sekunde um darüber nachzudenken. „W-w-w-was war DAS??“ „Ehhhm, ein Monster!?! Du hast ja die Reflexe einer Schnecke!!“, lachte Ryoma, während er das Monster zerlegte. „Das wird unser Abendessen! Uahhaaha!“ „Das... soll unser Abendessen werden??“ „Was willst du sonst futtern?“ „Na gut. Dann trau ich mich mal.“ Ryoma briet das Monster über der Flamme und danach schlangen die beiden das Fleisch hinunter und lachten herzhaft. Nach diesem köstlichen Mahl schliefen sie ein. Am nächsten Morgen wuschen sie sich an einem Bach und zogen dann weiter durch den Wald Richtung Funtaprolis.
Kapitel 6 – Erste Informationen
Spoiler:
Durch die Kronen der Bäume schien die Sonne, und in der Ferne erkannte Ginta schon den Ausgang des Waldes. Die beiden sind seit dem Morgen glücklicherweise an keinem weiteren Monster vorbeigezogen. „Schau dort ist der Ausgang zu sehen!“, rief Ginta mit voller Begeisterung. „Haa!! Ich wette, dass ich schneller bin als du!“, erwiderte Ryoma, der schon einen großen Vorsprung hatte. Doch dann rannte Ginta auch los. Ihr Blick erstreckte sich über eine weite Landschaft mit Feldern und Blumenwiesen. Die Vögel zogen ihre Wege über den Himmel und ein oder zwei Hasen versteckten sich noch schnell in ihren Höhlen. Man konnte schon Funtaprolis erkennen. Aber das waren sicherlich noch 8 oder 9 km. „Auf geht’s! Komm im Dauerlauf!!“, versuchte Ryoma Ginta zu begeistern. „Und eins, und zwei.....“ Ginta grummelte nur und bemühte sich, genauso schnell zu laufen. Aber das konnte er nur schwer, ihm gingen wieder die Bilder seiner Großmutter durch den Kopf. Und doch versuchte er, sich so viel wie möglich der Landschaft einzuprägen. ... Als sie etwa die Hälfte der Strecke geschafft hatten, kamen Ginta und Ryoma an einem kleinen Häuschen an. Auf einem großen Schild stand: „Okunumiyaki – Verkauf“ „Los, Ginta!!!! Lass uns etwas futtern!!“, Ryoma grinste und zog Ginta mit in das Häuschen. „Konnichi wa! Ist jemand da?? Juhuu?!“ Es war schon längst Mittag und beide hofften, dass die Ladenbesitzer nicht Pause machten. Grrrmlll. Ginta wurde ein bisschen rot im Gesicht, und man merkte, dass dies sein Magen war. „Wartet einen Augenblick“, kam es aus der Küche, die hinter der Theke war. „Ich bin nicht mehr die Jüngste.“ Eine alte Frau kam aus der Küche hervor und grüßte die beiden jungen Männer. „Wir würden gerne Okunumiyaki bestellen…“, erwähnte Ginta, doch bevor er zu Ende reden konnte, stellte die alte Frau zwei Teller mit dieser Köstlichkeit auf den Tisch. Sie grinste sehr liebenswürdig und Ryoma und Ginta fühlten sich gleich viel wohler. „Itadakimasu!!“ „Itadakimasu!!“ Sie schlangen es nicht herunter, wie man erwartet hätte, sondern genossen es. Man könnte fast glauben, sie haben seit Tagen nichts Gutes mehr zwischen die Zähne bekommen. „Das ist umsonst, ihr seid seit langer Zeit meine ersten Kunden.“ Doch in diesem Moment wirkte sie ein bisschen bemitleidenswert. Nach der dritten Portion fragte die alte Frau: „Was macht ihr denn hier eigentlich?“ „Wir sind auf dem Weg nach Funtaprolis“, entgegnete Ginta. „Genau!“, nuschelte Ryoma mit vollem Mund. „Könnt ihr mir nicht einen Gefallen tun? Bringt ihr diesen Brief zu meiner Enkelin? Sie lebt in Funtaprolis und arbeitet in einem Hospital.“ „Gerne doch! Wenn sie uns noch ihren Namen verraten würden?“ „Sie heißt Oto und hat blonde Haare. Vielen dank!“, erwiderte die nette Frau. Nachdem sie sich von der alten Frau verabschiedeten, liefen sie weiter Richtung Funtaprolis. ... Ein riesiges Tor stand nun vor Ryoma und Ginta. Es war verziert mit komischen Mustern. „Wir trennen uns hier. Ich habe noch etwas anderes zu erledigen, du suchst Oto“, sagte Ginta. „Ehhmm einverstanden, ich übernehme das Mädchen und du...“ Doch dann war Ginta schon verschwunden. Die Stadt war voller verschiedener Menschen, die Ginta noch nie zuvor gesehen hat. Er lief instinktiv in Richtung Norden, über den Markt. Dort sah er eine Vielzahl von Ständen, einer verkaufte Waffen, der andere Stoffe und Leder, und wieder ein anderer verkaufte Früchte und Gemüse. So eine Vielfalt an verschiedensten Dingen kannte Ginta gar nicht. Der Markt von Kueteika war ja nur eine Straße, aber dieser war ein riesiger Platz in der Nähe des Rathauses. Die Sonne schien immer noch sehr stark und es waren kaum Wolken am Himmel zu sehen. Er versuchte dunkle Gassen zu finden. „Ich sammle Informationen am besten an Orten, wo sich Kriminelle treffen, und die treffen sich an dunklen Orten wie Bars“, dachte sich Ginta, während er die Gassen durchforstete. Dann entdeckte er ein Schild mit der Aufschrift „Mordeslust – Die Bar“. Er drückte die Tür mit einem lauten Knarren auf. Es stank nach Zigarren und Bier. Ein dicker Nebel verhüllte den Raum und es war kaum etwas zu sehen. Dreckige Männer mit langen Bärten saßen an Tischen und tranken Bier, oder spielten Karten oder Dart. Es war laut und jeder schaute Ginta schief an. Er setzte sich an die Theke und versuchte den Wirt zu erwischen. „Entschuldigung, darf ich sie etwas fragen?“ „Was willst du denn hier, halbes Bürschchen?“, erwiderte der Wirt mit einer sehr brummigen Stimme. „Ich bin auf der Suche nach dem Hauptquartier der Schattenallianz. Wo kann ich die finden?“, flüsterte Ginta und schaute sich um, ob jemand ihn beobachtete. „WASSS?!!? Muhhahaha, du willst zur Schattenallianz??“ „Sagen sie schon!“ Ginta wurde langsam ungeduldig. „Wirklich? Vielleicht kann ich da weiterhelfen......“
trafalgar_law Moderator
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„Wirklich? Vielleicht kann ich da weiterhelfen, also man munkelt sich, dass das Hauptquartier auf einem anderen Kontinent liegt. Ehhm, ich meine es müsste Ruterion sein“, sagte der Wirt, „Das ist ganz einfach, du reist jetzt immer Richtung Südwesten. Da liegt eine Große Hafenstadt, Vernezye. Dort nimmst du einfach eine Fähre nach Ruterion. So, ich hoffe, ich habe dir weitergeholfen.“ „Ja, vielen Dank! Aber eine Frage habe ich noch, wissen sie wo das Hospital ist?“, fragte Ginta, während er sich gehbereit machte. „Ja. Du folgst einfach dem Marktplatz Richtung Osten. Dort gehst du die Straße entlang und nimmst die zweite Abbiegung rechts.“ „Danke nochmals!“ ,bedankte sich Ginta beim Wirt und war schon fast verschwunden. „Also geht es auf einen anderen Kontinent, wie es dort wohl sein wird? Naja, ich suche jetzt erstmal Ryoma auf und erzähle ihm, dass ich nach Ruterion fahre“, dachte sich Ginta und ging wieder über den Marktplatz, aber diesmal Richtung Osten. Nach einer Weile näherte er sich dem Hospital und sah plötzlich Menschen rennen. Er versuchte einen jungen Mann anzuhalten. „Entschuldigung Mister, aber was ist hier los??“ „Das Hospital wurde von einer Räuberbande angegriffen!“ Doch dann war der Mann schon wieder verschwunden. Ginta rannte, um zu sehen was geschah. „Ginta!! Wo zum Teufel warst du??“, plötzlich stand Ryoma vor ihm, „ Komm schnell! Oto ist entführt worden!“ Er packte ihn an der Hand und rannte mit ihm die Treppen des halb zerstörten Hospitals hinauf. Als sie auf dem Dach ankamen, schaute Ryoma Ginta mit einem merkwürdigen Blick an. „Ich hoffe du kannst gut springen! Hehe!“, erwähnte Ryoma gerade noch, bevor sie vom Dach des Hospitals auf eines daneben sprangen. „Ahhhhhhhhh!!“, schrie Ginta bis er bemerkte, dass es eine Leichtigkeit für ihn war zu springen. Nun rannten und sprangen die beiden über die Dächer der Häuser. „Also den Brief habe ich abgegeben, Oto ist echt eine Süße! So ein schönes Mädchen musst du gesehen haben!“, fing Ryoma an zu erzählen, „Aber dann kamen solche Einbrechertypen herein gestürmt schlugen mir auf den Kopf und schnappten Oto! Diese Fieslinge!“ Das machte Ginta nachdenklich und sie rannten nun noch schneller. „So, nun sind wir auf dem Weg, Oto zu befreien!!“ „Und woher willst du wissen, dass das die richtige Richtung ist?!“ „Ehhmm… Das ist purer Instinkt, und der hat mich noch nie betrogen! Hihi!“ Ryoma lächelte ein wenig. Bald waren sie am Stadtrand angekommen. Dort war eine große Höhle mit einem Schild davor: „Zutritt VERBOTEN!!!“ (Das konnte man ja ahnen) „Los, das muss es sein!!!“, mit voller Begeisterung stürmte Ryoma hinein und Ginta folgte ihm. Plötzlich hörten sie eine Stimme und versteckten sich in einer dunklen und feuchten Kerbe in der Wand. „Das ist einer der Räuber“, flüsterte Ryoma zu Ginta. Danach schlich er sich an den Räuber heran und schlug ihm eine über den Kopf. „Ich glaube sogar, das ist der, der mich geschlagen hat!“, erwähnte er, doch Ginta hörte das nicht mehr. Sie schlichen beide weiter und kamen an eine Tür. Langsam machten sie die Tür einen Spalt breit auf und lauschten. „HAHA! Das war ja einer der leichtesten Beutezüge die ich jemals gemacht habe!!“, lachte ein großer Mann, der gerade seine Rüstung ablegte. „Dort, da ist Oto, sie ist gefesselt“, flüsterte Ryoma. „Lasst mich raus!!!!!!!“, schrie das gefesselte Mädchen. „Und von dir bekommen wir sicher einen satten Batzen Geld! Wenn der Bürgermeister nicht 100.000 Gald hergibt, dann kann ich für nichts garantieren! Uuahahaa!“ Der große Mann lachte, und nahm einen Schluck Bier aus einem Krug. „Grrrrr, dieser Kerl!“ platzte es aus Ginta heraus, doch dann ging plötzlich die Tür auf und der Räuber schrie: „WAS MACHT IHR HIER?!?!?!“ Ryoma zog sein Schwert raus und machte sich zum Kampf bereit. Es lag Spannung in der Luft die deutlich zu spüren war. Ginta und Ryoma gegen den muskulösen Kerl.....
Kapitel 8 – Der Kampf und das Mädchen
Spoiler:
Ryoma rannte gleich in einer enormen Geschwindigkeit auf den Kerl zu und versuchte, dem großen Kerl mit dem Schwert zu treffen. Doch er wehrte ab, indem er das Schwert einfach festhielt! „GRR! So eine enorme Kraft habe ich noch nie gespürt!“, dachte sich Ryoma und merkte, dass er zurückgedrängt wurde. „Ginta! Was machst du da!?!?“ schrie er. „Ehhm...“, stotterte er, doch dann rannte er auch auf den Kerl zu. Ginta sprang in den großen Raum hinein und landete auf der Klinge des Schwertes. Es sah fast so aus, als hätte er das eingeübt. „Hiaaaaaaaaaaaaaah!“ Er gab dem Kerl einen mächtigen Tritt in sein Gesicht, und der Kerl ging zu Boden. „Das... das war ja…! Wow, Ginta, ich hab gar nicht gewusst, dass du so etwas kannst...“ „Ich... ich auch nicht!“, er war sichtlich von sich selbst verwundert. Der Kerl stand wieder auf und war richtig wütend. „Los, du kümmerst dich um Oto...“, sagte Ginta. „Okay! Juhuuuuuuuuuuuuuuu...... Otochen!! Meine Süße, ich komme, um dich zu retten!“ „Und du kommst mit raus, wir regeln das wie Männer!“, forderte Ginta den muskulösen Räuber auf, er rannte hinaus, und der Räuber folgte ihm. Da standen sie nun, in der Nachmittagsonne, am Stadtrand. Niemand war zu sehen, nur die zwei sich Bekämpfenden. „Auf geht’s!“ Ginta rannte los, um ihm einen rechten Haken zu verpassen, doch er konnte diesmal abblocken. Dann schlug der Kerl mit seiner Rechten Ginta mitten in den Magen und er flog ein paar Meter weiter. So ging das eine Weile, Ginta versuchte anzugreifen, der Räuber blockte ab und schlug ihn wieder. Ginta stand wieder auf und lies einen lauten Schrei aus sich heraus, und diesmal liefen ihm diese Zeichen über den ganzen Körper. „Uhaaaaaaaaaaaaaaaaa! Das ist unverzeihlich, was du dem Hospital angetan hast! Ihr habt alle Einrichtungen zerstört! Uhaaaaaaaaaaaaa!“, schrie Ginta und rannte auf ihn zu. Diesmal aber duckte sich Ginta, bevor der Räuber ihn schlagen konnte. Dann gab er ihm einen Kinnhaken und der Kerl flog regelrecht hinauf, bevor er aber landen konnte sprang Ginta und ballte seine Fäuste zusammen, um ihn danach auf den Boden zu schleudern. Bummmmmmmm! Die Erde bebte, als er landete. Dann stand er aber wieder auf. Ginta landete auch, aber auf eine sanftere Art. Diesmal fingen Gintas Hände an, blau zu leuchten. Als der Kerl stand, ließ Ginta einen mächtigen Wind los, und es schleuderte ihn viele Meter weit und ein Baum hielte ihn dann auf. Der Kerl hustete Blut aus. „Wenn du mir versprichst, das nie wieder zu machen, lasse ich dich leben!“, Ginta war schon so unter Trance, er wusste gar nicht mehr, was er da sagte. Doch der Kerl wollte nicht. „Mein Name lautet Okura Ito! Präge ihn dir gut ein, du wirst diesen Namen noch öfter hören, du Gör!!“ Danach flüsterte er was und machte komische Zeichen mit seinen Fingern. „Der Kampf ist noch nicht vorbei!“ Plötzlich wuchs ein Ebenbild aus Stein aus dem Boden. „HA! Kämpfe erst mal gegen den hier! Los, Okura-tsuchi!“ Dieses Ebenbild bewegte sich auf Ginta zu. „Ginta überlass das mir!“, Ryoma kam angerannt, „Oto versteckt sich in der Höhle!“ „MUSSTEST DU DAS JETZT VERRATEN!!!“ Aber gut, Ginta konnte sich nun wieder seinem Gegner widmen. Seine Hände leuchteten immer noch, und er merkte, dass seine Schläge nun viel präziser waren. Nun rannte er schon zum wiederholten Male Okura entgegen. „Ich mache dich nun endgültig fertig!! Uahhhhhhhhhhhh!!“ Seine Schläge waren nicht nur präziser sondern auch viel kräftiger als vorher. Es waren nur noch ein paar Tritte und Schläge, und dann war Okura schon besiegt. Ryoma war auch schon längst mit dem Steinebenbild fertig geworden. Nachdem sich Ginta wieder beruhigt hat, fesselten sie Okura und setzten ihn vor die Türen der Stadt. Danach brachten sie das Gestohlene zurück und Ginta durchsuchte die Waffen der Räuber. Ginta fand einen Stab, den er gleich mitnahm. ... „Wo... wo ist denn Oto?“, fragte Ginta, der doch ein bisschen neugierig wurde. „Hier bin ich“, sagte Oto und grinste freundlich an, „ ich würde dir gern etwas über mich erzählen...“
Kapitel 9 – Oto Kitamuki
Spoiler:
Ich heiße Oto Kitamuki, bin 17 Jahre alt und mache grade eine Ausbildung zur Ärztin, die ich bald abschließen werde“, erzählte Oto, „Und wer seid ihr zwei?“ „Ich bin Ryoma Sakamoto, 19 und auf einer langen Reise durchs Land“, Ryoma lächelte Oto an, und zwinkerte ihr zu, aber sie wandte sich ab und blickte Ginta an. „Also... ehmmm...“ stotterte Ginta „ ich heiße Ginta Sabekaze, bin 15 Jahre alt. Schön dich kennen zu lernen!“ Er wurde leicht rot. Oto war ein bisschen größer als Ginta, hatte lange blonde Haare, und dunkelblaue Augen. Sie trug ein weiß-beiges Kleid, wie es sich für eine zukünftige Ärztin gehörte. Die drei gingen nun zu einem Lokal, ganz in der Nähe des Hospitals. Oto erzählte den beiden, dass dies ihr Lieblingslokal sei. Der Himmel war wolkenlos, und es war warm. „Ohja, bevor ich es vergesse...“, fing Ginta an, „Ich hab hier noch einen Brief von deiner Großmutter. Wir haben sie auf dem Weg vom Fujiamo-Wald nach Funtaprolis, in diesem Okunumiyaki-Häuschen getroffen. Sie hat uns gebeten, dir diesen Brief zu überreichen.“ Ginta übergab ihr den Brief, und während des Laufens öffnete sie und las den Brief. Ginta und Ryoma beobachteten sie. Als sie fertig war, wusste sie nicht, ob sie sich freuen oder weinen soll. „Otochen, was ist denn los?“, fragte Ryoma besorgt. „Da steht drin, ich habe meine Ausbildung vollendet, und ich habe nun die Option eine spezielle Ausbildung als Medizin-Ninja zu vollziehen. Hier liegt sogar ein Empfehlungsschreiben des Oberarztes bei. Und da....“ Oto hörte plötzlich auf, und bemerkte den Teil des Briefes, den ihre Großmutter beigelegt hat. Sie fing an zu weinen. „Aber Otochen, das ist doch wunderbar, wenn du deine Ausbildung beendet hast!“, munterte Ryoma Oto auf. „Ryoma!“, ermahnte Ginta, „Lass sie doch in Ruhe!“ „Aber ich wollt doch nur...“ Ryoma war nun beleidigt und wandte sich wieder Oto zu. „Da steht auch noch etwas von Großmutter: Ich schaff das schon allein. Mach dir keine Sorgen. (...) Geh nur in die weite Welt hinaus, bilde dich, und rette Menschenleben. (...) Ich werde immer an dich glauben, du bist meine Enkelin. (...)“ Es lag noch ein kleiner Anhänger bei, den sie gleich umlegte. „Aber ich kann Großmutter doch nicht allein lassen“, dachte sich Oto. „Wir müssen noch mal bei ihr vorbei“, sagte sie. „Und wie geht dann deine Ausbildung weiter?“, fragte Ginta. „Ich muss dann auf einen anderen Kontinent, Ruterion. Dort gibt es ein Dorf, indem es spezielle Hospitals gibt, die nur erwählte Personen zu Medizin-Ninjas ausbilden. Schon als ich klein war, träumte ich davon, ein Medizin-Ninja zu werden. Und jetzt habe ich die Möglichkeit dazu“, erzählte sie. „Kann es sein, dass eine Fähre nach Ruterion fährt, von der Hafenstadt Vernezye aus?“, fragte Ginta, der sich wieder an den Barkeeper erinnert. „Ja, das wäre eine Möglichkeit nach Ruterion zu fahren, sogar die schnellste.“ „Können wir dich dann begleiten? Wir wollen auch nach Ruterion“, erzählte Ginta. „Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich überhaupt will“ Oto zog wieder eine traurige Mine. „Gut! Dann auf zu deiner Großmutter!!“ Ryoma war mal wieder mit voller Begeisterung bei der Sache. So gingen die Freunde doch nicht mehr zu diesem Lokal und machten sich gleich auf, um Otos Großmutter zu besuchen.
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Thema: Re: Ke°Ka°Ze ~ pok~EMO~n Di Aug 05, 2008 11:48 am
Kapitel 10 – Geht die Reise weiter?
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Ein angenehmer Wind wehte und es waren einzelne Wolken am Himmel zu entdecken. Die Vögel machten ihre Tänze durch die Luft, und die Hasen rannten über das Blumenfeld. Oto machte immer noch einen bedrückten Eindruck, und Ginta konnte spüren, dass die Großmutter Oto sehr am Herzen lag. Er weiß, wie es sich anfühlt, eine Großmutter zu haben. Das konnte er gut verstehen. Er merkte auch, dass Oto sehr in ihren Gedanken vertieft war, denn Ryoma lief neben ihr und quatschte sie an, doch sie beachtete ihn nicht. Aber er machte einfach weiter, als ob nichts wäre. Es war nicht mehr weit, bis sie zu ihrer Großmutter kamen. Das Häuschen war schon zu sehen. Ryoma und Ginta hofften inständig, dass Oto doch mit kommen würde, denn mit einem Mädchen zu reisen, macht doch doppelt so viel Spaß. Ryoma blieb stehen und wartete auf Ginta. „Du Ginta, willst du auch dass Oto mit uns kommt?? Ich mein, das wäre doch was, und wir haben jemanden der sich ein bisschen in Ruterion auskennt, findest du nicht??“ „Ja, du hast schon Recht, aber wir müssen sie das selbst entscheiden lassen. Und vergiss nicht, sie bleibt ja nicht für immer bei uns, sondern wir begleiten sie ja nur bis zu diesem besagten Dorf.“ „Stimmt, da hast du Recht.“ Nun machte Ryoma einen noch bedrückteren Eindruck als Oto. Plötzlich wehte ein heftiger Stoßwind durch die Äste der Bäume. Aber dann wurde es wieder etwas ruhiger. Rauch stieg aus dem Schornstein des kleinen Häuschens auf, das wahrscheinlich viele Gäste beinhalten musste. Das Großmütterchen stand schon am Eingang, denn sie hatte die drei schon erwartet. „Großmutter!“ „Oto, mein liebes Kind! Hast du den Brief bekommen?“ „Ja, aber...“, Oto brach in Tränen aus, „ Ich will dich nicht verlassen, du hast doch sonst niemanden!“ „Aber das macht doch nichts Kind, mir ist es wichtiger, dass DU deine Wünsche erfüllen kannst. Kommt erstmal rein und stärkt euch, so wie ich dich kenne hast du noch nichts gegessen.“ Sie winkte den beiden Jungs zu, und sie überlegten keinen einzigen Moment, gingen ins Haus, und setzten sich an die Theke. Einige Gäste verließen das Häuschen, und die Köchin, die eine gute Freundin von Otos Großmutter war, stöhnte erleichtert. Man sah, dass sie sehr zu tun hatte. Oto verschwand mit ihrer Großmutter nach oben, und man hörte nur noch eins runterhallen: „Bediene doch bitte unsere Gäste, die beiden haben sicherlich Hunger!“ Die Köchin räusperte sich und stellte sich Ginta und Ryoma vor: „Hallo, ich bin Myaki, darf ich euch einen Teller leckeres Okunumiyaki bringen??“ „Ja, gerne, vielen Dank“, bedankte sich Ginta und nahm schon mal ein Paar Stäbchen. „Vielen Dank! Aber ich hätte gerne bitte eine extra scharfe Portion“, sagte Ryoma und freute sich schon richtig. „Von mir aus, aber sei gewarnt, es ist sehr scharf!“ Myaki grinste, man könnte denken, sie hätte jetzt schon Schadenfreude. Es war ziemlich still, man konnte nichts von oben hören, und Ginta hoffte, dass sich Oto doch entschloss, mit ihnen nach Ruterion zu reisen. Derweil unterhielten sich Oto und ihre Großmutter über die Reise. „Aber Großmutter, du musst verstehen, dass du mir sehr am Herzen liegst, und ich will nicht dass du hier allein bist.“ „Aber ich bin doch nicht allein, ich habe Myaki, und meine Stammgäste, du weißt doch, das sind gute Menschen. Und ich werde immer bei dir sein. Der Anhänger der dem Brief beilag, das ist ein Teil von mir, und wenn du ihn irgendwann mal brauchst, wird er seine Funktion erfüllen.“ Oto wischte sich die Tränen aus den Augen. „Also gut, ich werde nach Ruterion reisen, und die Ausbildung als Medizin-Ninja vollziehen. Und irgendwann werde ich zurückkommen, das verspreche ich dir!“ „So kenn ich meine Oto.“ Ihrer Großmutter liefen nun auch Tränen über das Gesicht. „Komm iss nun was, und später werden wir zusammenpacken. In Ordnung??“ „JA“ „AHHHHHHHHHHHHHH!!!“ Ryoma schrie auf als er den ersten Bissen nahm, sein Gesicht wurde ganz rot und er deutete mit seiner Hand nach einem Glas Wasser. Ginta lachte, und musste sich den Bauch halten. Das war das erste Mal, dass er gelacht hatte, seitdem Soijitonoma gestorben war. „Ich habe dich gewarnt“, sagte Myaki, die wieder in die Küche ging. „Gut! Ich werde es ganz aufessen! Und danach hätte ich gern einen Kübel Wasser!“ Ginta konnte nicht mehr aufhören zu lachen, und Ryoma schlang das Okunumiyaki runter. Oto gesellte sich zu den beiden, und bekam auch gleich einen Teller köstlichen Okunumiyakis. Die Beiden schauten sie an, und erwarteten einen Entschluss. „Waf faut ihr mif fo an??“ Oto hatte den ganzen Mund voll. „Ohja! Ihr erwarbeb ja eine Anpworb!“, sie schluckte alles hinunter und fuhr fort, „Ich habe mich entschieden, mit euch zu reisen und die Ausbildung als Medizin-Ninja zu vollziehen!“ „Juhuuuuuuuuuu! Oto kommt mit! Oto kommt mit!“ Ginta und Ryoma konnten es nicht fassen und führten einen Freudentanz auf. Alle freuten sich, und sie entschlossen sich, noch eine Nacht zu bleiben. In dieser Nacht hatte Ginta wieder einen dieser komischen Träume, aber diesmal war alles viel klarer als sonst. Er sah ein großes Schloss, und ein Meer von Blumen. Er wachte auf, ging zu dem kleinen Bach, der ruhig neben dem Häuschen vor sich hin floss. Er setzte sich hin und schwenkte seine Füße im Wasser, währenddessen beobachtete er den Mond und die Sterne. „Ach Großmutter....“ „Ginta, was machst du denn hier, kannst du auch nicht schlafen?“ Oto setzte sich neben ihm hin und schaute auch zu den Sternen hinauf. „Eine schöne Nacht, nicht wahr??“ „Ja, du hast Recht...“ „Du, Ginta, wieso bist du eigentlich auf einer Reise??“ „Weißt du, meine Großmutter wurde angegriffen und ermordet, vor meinen Augen. Und nun will ich sie rächen, genau wie meine Eltern.“ „Oh, das ist ja… furchtbar. Hast du keine Angst??“ „Ich weiß im Moment gar nicht, was ich empfinden soll, da ist so ein komisches Gefühl in mir, aber als ich dich und deine Großmutter so fröhlich gesehen hatte, da wurde mir klar, dass ich stark sein muss.“ „Mhh... Ich geh dann mal wieder ins Bett, morgen ist ein großer Tag. Gute Nacht, Ginta.“ „Dir auch eine gute Nacht.“ Ginta blieb noch ein wenig, und schaute dem Mond zu.
Kapitel 11 – Ein frischer Tag fängt an
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„Gääääääääähhhhhhhn...“ Ginta wachte auf, und sah, dass Ryoma noch schlief. Dann stand er auf, und drückte mit seinem Fuß gegen Ryomas Gesicht, doch dieser erwiderte dies mit einer Handbewegung, und murmelte: „Och Paps... lass mich noch ein wenig länger schlafen!“ Ginta kümmerte sich darum nicht mehr, zog sich an, und ging nach unten. Oto, ihre Großmutter und Myaki standen schon unten, und Oto hatte schon ihren Rucksack auf dem Rücken. „Ihr habt aber lange geschlafen! Es ist schon Mittag! Hahaha!“ Oto grinste Ginta an, und erinnerte sich an die letzte Nacht. „Schon!? Ich werde schnell nach oben gehen, und meine Sachen holen. Wartet hier.“ Ginta sprang die Stufen hinauf, und fand Ryoma nicht mehr im Zimmer vor.
„Mhh... wo der wohl wieder hin ist...“, dachte sich Ginta, packte seine Sachen in seinen Rucksack, und ging wieder nach unten. „Wollen wir nun los??“ fragte Oto nervös. „Ja klar! Los geht´s!“ Alle verabschiedeten sich lieb, und Oto und Ginta liefen Richtung Süd-Westen. Heute war noch ein viel schönerer Tag als sonst, so schien es zumindest. Aber es waren doch ein wenig mehr Wolken am Himmel zu sehen als sonst. „Ich find es echt schön, dass du dich doch noch entschieden hast, mit uns zu kommen. So können wir uns ja ein wenig besser kennen lernen, oder?? Aber sei vorsichtig, nicht dass Ryoma dich bedrängt. Lass sie ja in Ruhe Ryoma! Ryoma!? Ryoma!!!!!!!“ „Ich glaube, den haben wir vergessen!“ Oto lachte. „Uahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh! Warum hat mich keiner rechtzeitig geweckt! Das ist doch voll fies!“ Ryoma zog sich an, aß und stopfte seine Sachen in seine Tasche, und das alles gleichzeitig. Er verabschiedete sich noch schnell bei Otos Großmutter und rannte in Richtung Süd-Osten. „Naja der wird uns schon noch finden.“ Ginta grinste und kramte eine Packung Süßigkeiten aus seiner Tasche „Willst du auch welche?? Das ist eine Spezialität, die hab ich in Funtaprolis gekauft. Die Verkäuferin hat mir gesagt, diese Süßigkeit soll einen glücklicher machen. Aber ob das stimmt? Probieren wir es doch mal aus.“ Er reichte Oto die Tüte und grinste sie an. „Vielen dank! Mhhh...“ Oto schien wirklich etwas glücklicher, „die schmecken wirklich lecker!“ Der Weg führte an vielen Häuschen vorbei, die beiden sahen fröhliche Kinder, die spielten, alte Leute, die arbeiteten, und viele Tiere. Langsam fühlte sich die Luft feuchter an, das merkte Ginta sofort. Komischerweise konnte er plötzlich an nichts anderes denken, und sagte zu Oto: „Ich hoffe du hast einen Regenschirm dabei, es fühlt sich ziemlich nach Regen an.“ „Wie, es fühlt sich nach Regen an?? Kannst du das spüren??“ „Naja das einzige, das ich bemerkt hab, ist, dass der Wind auf einmal drehte, und die Luft feuchter ist.“ Und da fing es auch schon zu tröpfeln, und nach einigen Minuten fing es richtig an zu schütten. Ginta und Oto versteckten sich unter ihrem Regenschirm. „Es hat schon lang nicht mehr geregnet. Da haben wir richtig Glück, meine Großmutter hatte schon Angst gehabt, dass die Ernte dieses Jahr ausfällt.“ „Tja, das ist wirklich Glück“ Man merkte sofort, dass Ginta ein wenig gelassener war als vorher, und sich nicht mehr so viele Gedanken um seine Großmutter machte. Es wurde langsam Abend und keiner machte sich Sorgen um den Verschollenen Ryoma, der ja fälschlicherweise Richtung Süd-Osten wanderte, anstatt Oto und Ginta in Richtung Süd-Westen zu folgen. „Ich hole mal die Karte raus, damit wir wissen wohin wir überhaupt laufen.“ Oto kramte etwas in ihrem Rucksack herum und fand schließlich die Karte, „Also wenn wir diesem Weg immer weiter folgen, dann kommen wir zu einer Höhle, durch die wir gehen müssen. Danach folgt eine Stadt, in der wir durchreisen werden. Aber ich würde sagen, wir gehen jetzt noch durch die Höhle und danach machen wir eine Rast, und übernachten.“ „Ja, das hört sich gut an“, antwortete Ginta. Es regnete immer noch, aber Oto störte das gar nicht. Sie war auf einmal wie erfrischt, fühlte sich fit. Sie streckte ihre Hand aus, und die Tropfen streichelten ihre Haut. „Weißt du Ginta, Regen ist wie pure Energie für die Erde. Durch ihn schöpft sie neue Kraft und wird wiederbelebt...“ „Mhh...“ Er schaute sie nur an. Plötzlich hörte man es donnern und Ginta erschrak, Oto lachte und die beiden liefen ein wenig schneller, denn in der Ferne wurde schon der Berg sichtbar. Schnell suchten sich die Beiden Schutz in der Höhle. „Wooow... die ist aber groß“, hallte es durch die Höhle. Noch konnte man das sanfte Fallen der Tropfen hören. Oto packte ihren Regenschirm zusammen, und sie liefen gemütlich in die Höhle hinein. Es war dunkel und wieder einmal packte Ginta ein wertvolles Item aus seiner Tasche. Diesmal war es eine Lampe, eher eine Leuchte. Er machte sie an, und schon wurde die Höhle erhellt. Es funkelte überall und glitzerte wunderschön. Es mussten wohl seltene Steine sein. „In solchen Höhlen hab ich mich immer versteckt, als ich kleiner war...“, erzählte Ginta, „ich hatte sogar einmal ein richtigen Schlafplatz und so. Im Sommer habe ich dort immer mit ihr übernachtet. Sora und ich waren die besten Freunde. Wie es ihr wohl geht?“ „Sicherlich gut. Weißt du, ich rede nicht so gerne über die Vergangenheit, damit habe ich schlechte Erfahrungen gemacht.“ Oto schaute ein traurig aus. „Das tut mir Leid...“, erwiderte Ginta. Nach einer Weile kamen sie am Ende der Höhle an, es regnete immer noch und sie schlugen ihre Zelte noch unter der schützenden Höhlendecke auf, zündeten ein Lagerfeuer an, und aßen etwas. „Du, wo ift denn Ryoma!!!“ „Stimmt, den haben wir ja total vergessen!“, sagte Oto und plötzlich spürte sie etwas Feuchtes auf ihrer Schulter, „IEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEHHHHHH!“ Sie packte es und warf es über ihre Schulter. „HAAAAAAAAAAAH!“, schrie sie, und als die beiden etwas genauer hinsahen, merkten sie, dass es der durchnässte Ryoma war! „Ich wollte... doch .... nur.... zu........ euch!“ Ryoma war total erschöpft und versuchte aufzustehen, doch er kroch nur zum Feuer hin. Danach hängte er seine nasse Kleidung auf ein Seil zum Trocknen hin. Da er nun nackt war, wickelte er sich in eine Decke ein. „Das war echt anstrengend, euch zu finden! Ich war auf dem Klo, und plötzlich wart ihr verschwunden! Ich habe mich natürlich gleich auf die Suche gemacht. Ich bin durch Felder gelatscht, auf Bäume geklettert, und habe dann noch diesen Berg umrundet, bis ich gesehen hatte, dass ihr hier ein Lager aufgeschlagen habt!!!“ Er setzte sich nun auch zu den anderen hin, aß ebenfalls etwas und erzählte ihnen von dem Abenteuer, das er heute erlebt hatte. Alle lachten herzhaft und legten sich spätnachts in ihre Zelte. Mitten in der Nacht wachte Ginta auf, und suchte sich seinen Weg durch Ryomas Kleidung, die er aufgehängt hatte. Der Himmel war wieder klar, und Ginta konnte den Halbmond beobachten. Nach einer Weile schlich er sich wieder zurück ins Zelt, wo der nackige Ryoma schlief. In dieser Nacht träumte er nichts.
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Thema: Re: Ke°Ka°Ze ~ pok~EMO~n Di Aug 05, 2008 11:48 am
Kapitel 12 – Hakata, Stadt des Steins Teil 1
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Ein weiterer Morgen brach an. Es war kühl, und die Sonne schien nur selten durch die Wolkendecke. Und man konnte keine zwitschernden Vögel hören, nur das Rauschen des Laubes durchdrang die Stille. Ginta, Oto und Ryoma schliefen an diesem Morgen aus, obwohl, es war ja schon fast wieder Mittag. Ryoma stand als Erster auf, und zog sich gleich seine getrockneten Sachen über. Danach bereitete er Sandwichs für Oto und Ginta vor und wartete bis sie endlich aufwachten. Als Nächste stand Oto auf, die es total überraschte, dass Ryoma schon wach war. Ihr war immer noch das gestrige Erlebnis im Kopf, und musste grinsen, als sie Ryoma ansah. „Guten Morgen Otochen! Na, schon Hunger?? Ich habe Sandwichs vorbereitet. Willst du eins??“ „Oh, vielen dank Ryoma! Das ist aber lieb von dir“ Sie nahm ein Sandwich und fing gleich an, es zu essen. „Du Otochen?? Was ist eigentlich unser nächstes Ziel??“ „Warte kurz.“ Sie zog wieder ihre Karte aus der Tasche. „Also wenn wir jetzt diesem Weg folgen, dann müssten wir nach Hakata gelangen, die Stadt des Steins.“ „Dort werden wir dann durchreisen, oder?? Lass mich raten, der Weg führt dann weiter in Richtung Süd-Westen, nicht wahr?“ Ryoma fing auch an zu grinsen, und er wirkte ein wenig stolz. „Allerdings!“ Oto musste lachen. „Was ist denn hier los??“ Ginta gähnte und kroch aus seinem Zelt heraus. „Oh ihr seid ja schon wach.“ Oto machte eine Handbewegung und deutete an, dass Ginta sich doch zu ihnen setzen solle. „Na, gut geschlafen?? So wie deine Frisur aussieht, nehme ich an, du hattest schöne Träume!“, sagte Ryoma. „Nein, heute Nacht habe ich nichts geträumt“, erwiderte er. „Schaut aber echt niedlich aus“, meinte Oto, und Ginta wurde dabei rot. „Wer hat denn da Sandwichs gemacht??“ „Das war ich, hehehe“, antwortete Ryoma und gab Ginta ebenfalls ein leckeres Sandwich. „Schmeckt erstaunlich gut, ich habe gar nicht gewusst, dass du so lecker Essen zubereiten kannst!“ Genüsslich schlang Ginta das Sandwich herunter. „Das ist ein Geheimrezept meiner Mutter.“ Alle aßen viel und waren danach pappsatt. Nun mussten sie nur noch ihre Sachen zusammenpacken und dann ging die Reise wieder los. Zuvor holte Oto noch Wasser an einem nahe gelegenen Bach. Als sie die Hand ins Wasser streckte, um einen Schluck zu trinken, erschrak sie, denn sie spürte eine kalte, graue Stille. Woran das wohl lag? Mit den Wasserflaschen im Arm lief sie zurück zur Höhle, wo die beiden Jungs schon auf sie warteten. „Auf geht’s nach Hataka, der Stadt des Steins!“, rief Ryoma in den Himmel, streckte sich und sah Oto und Ginta an. Diese beachteten ihn nicht, und gingen schon voraus. „Hey, hey, was sooll daaaaaas?! Nicht schon wieder!”, brüllte Ryoma und rannte schnell los. Ginta und Oto lachten laut, blieben stehen, und riefen gleichzeitig: „Natürlich warten wir auf dich!“ Die Wolken zogen sich zusammen, und es wurde grau. Auch die Luft wurde noch etwas kühler als zuvor. Nach einigen Minuten erreichten sie das große „Tor des Steins“. „Also das ist das ‚Tor des Steins´, so wie es hier steht“, sagte Oto. Voller Erwartungen gingen die drei hinein, sie freuten sich schon auf die vielen Geschäfte und Restaurants, so wie es Oto ihnen aus einem Reiseführer vorgelesen hatte. Aber die Freunde wurden enttäuscht. Die Stadt war leer wie ausgestorben. Keine Menschenseele befand sich in den Straßen und Gassen. Ein trockener Wind wehte, und die gigantischen Gebäude aus Stein, die reichlich mit Reliefs verziert waren, wirkten tot, grau, kühl und verlassen. Alle Türen und alle Fenster waren mit Holz zugenagelt. Sie gingen die große Straße entlang, dann bogen sie in eine Gasse ein. Ein Wegweiser zeigte in die Richtung mit der Aufschrift: „Zum Hotel Onix hier entlang“. Das hörte sich natürlich interessant an. Plötzlich entdeckten die drei hübsche Gemälde und Bilder auf den Wänden. In einem Bild war ein wunderschönes Farbmuster zu erkennen. Es sah nicht aus wie nur hingeschmiert, es war ein Spiel der Farben mit sich selbst, und mit den anderen Farben. Es war harmonisch und Ginta, Oto und Ryoma wurden gefesselt von dieser Schönheit. „Das... das...das ist...“, stotterte Oto. „...wahre Schönheit...“, sagte Ginta. „... es ist Kunst“, erwiderte Ryoma. Aber wie kamen diese traumhaft schönen Bilder an die Wände? Und warum extra hier, wo sie nun wirklich keiner bewundern konnte? Es war ja schon komisch genug gewesen, dass der Wegweiser in diese unauffällige kleine Gasse weiste. Sie gingen weiter und betrachteten auch die anderen Bilder. Es waren viele verschiedene Motive, und jedes Mal erstaunten sie sie wieder. Auf einmal spürte Ryoma, dass sie jemand verfolgte. Aber er ließ es sich nicht anmerken. Er wartete wie ein Panther, der auf der Lauer war. Kurz bevor dieses etwas angreifen konnte, zog er sein Schwert aus der Scheide und schrie: „Halt, wer ist da!?“ Niemand war zu sehen, Oto und Ginta wunderten sich, was Ryoma da machte. „Was ist denn los Ryoma?“, fragte Ginta. „Es hat uns jemand verfolgt. Hier irgendwo müsste er sich versteckt halten. Komm raus!“, forderte Ryoma den Verfolger auf. „Was macht ihr hier?!“, hörte man eine junge, männliche Stimme fragen. „Diese Stadt ist für keine Besucher offen!“ Diesmal war es eine Mädchenstimme. „Das sind mehrere, Ginta mach dich bereit!“, rief Ryoma über seine Schulter. Sie hörten ein ´Tap, tap, tap´ und ein junger Mann, der etwas kleiner war als Ryoma, kam aus einer dunklen Ecke hervor. „Wer seid ihr??“, wollte er wissen und schaute etwas grimmig. Er hatte graue Haare, trug ein Stirnband und einen Verband um seinen Bauch und auch um seine Arme. Er trug noch eine blaue lange Hose, aber das Auffälligste war, dass er Spraydosen an seinem Gürtel hatte, und so wie es aussah, war er wahrscheinlich der ‚Künstler’ gewesen. „Wir sind Reisende“, antwortete Oto unverdrossen. „Und was macht ihr hier??“ Noch eine Person kam aus einer anderen Ecke hervor. Es war ein Mädchen. Sie trug ein Kopftuch mit einem grau-braunen Muster drauf und hatte grüne Haare. Man erkannte das an einer Strähne, die ihr über das Gesicht hing. Sie trug ein rot-braunes Kleid, und hatte eine Hängetasche. Diese sah anders aus als die von Ginta. Die Tasche war nämlich gestrickt worden. „Wir reisen hier nur durch, wollten uns aber die Stadt zuvor ansehen“, erwähnte Ginta. „Verschwindet, hier gibt es nichts zu sehen!“, rief eine dritte Stimme. Ein kleinerer Junge kam aus der gleichen Ecke, aus der das Mädchen gekommen war. Er trug eine Mütze, und seine Haare konnte man nicht sehen. Dazu eine rot-graue Latzhose, sonst nichts. „Ihr befehlt uns nicht, zu verschwinden!“, rief Ryoma, der sein Schwert bereithielt. „Diese Stadt nimmt keine Reisenden auf, also verschwindet! Ihr habt hier nichts verloren!“, schrie der Große, der wahrscheinlich der Anführer der Truppe war. „Aber wieso?“, fragte Oto. Plötzlich hörte man viel Schritte, jemand musste marschieren. „Nein, das sind die Nirais! Los Ninsei, Chojiro, wir verschwinden!“, sagte der Anführer. „Stopp, was zum Teufel sind Nirais?!“, brüllte Ryoma. „Das sind die ‚Ordnungshüter´ der Stadt!“, brüllte der Anführer zurück. „Aber Jôô, wir können die doch nicht einfach so zurücklassen! Die werden doch eingesperrt!“, meinte das Mädchen. „Aber wenn wir nicht schnell genug verschwinden, werden wir auch eingesperrt!“ „Weißt du nicht mehr, was unser Traum war?!“ Das Mädchen schaute Jôô mit einem verbissenen Ausdruck im Gesicht an. „Na gut, Ninsei. Kommt folgt uns!“, rief er und rannte los. Der Junge lief ihm hinterher und Ninsei schaute die drei an. „Was ist eigentlich los??“, fragte sich Ryoma und steckte sein Schwert zurück in die Scheide. „Mir egal, das hört sich gefährlich an“, sagte Oto und lief auch hinterher. „Oto! Tut mir Leid, Ryoma, uns bleibt nichts anderes übrig!“ Nun lief auch Ginta den anderen hinterher. „Grrrr!“ Nun entschloss sich auch Ryoma, den anderen zu folgen. Der Weg führte durch ein Labyrinth aus vielen Gängen, und nach jeder Ecke bogen sie ab. Es war dunkel, und niemand der drei kannte sich aus. Nun war Jôô vor einer verschlossenen Tür stehen geblieben, nahm einen Schlüssel aus seiner Tasche und sperrte auf. „Los rein, hier finden sie uns nicht!“ „Das ist komisch, sie sind normalerweise nie um diese Zeit auf Patrouille“, meinte Chojiro. Ninsei ging zum Tisch, legte ihre Tasche darauf und setzte sich auf einen Stuhl. Es war eine kleine Wohnung, der Eingangsbereich war zugleich ein Zimmer, wo die drei wahrscheinlich kochten, aßen und sich mit anderen Dingen beschäftigten. Ginta betrat zuerst die Wohnung, schaute sich um und stellte sich neben den Tisch hin. Darauf folgten Oto und Ryoma. „Was ist hier eigentlich los?? Warum sind wir weggerannt??“, fragte Oto Jôô. „Das ist verzwickt. Diese Nirais sind keine guten Menschen, sie haben diese Stadt zugrunde gerichtet!“ Jôô wurde sehr wütend und knallte die Faust auf den Tisch. „Beruhige dich! Das Aufregen bringt dir auch nichts!“ Chojiro verschwand Richtung Bad. „Ihr müsst nämlich wissen…“, fing Ninsei an „Da gibt es Ashizamani Odoro, sie hat vor vier Jahren den Bürgermeister gefangen genommen und jetzt regiert sie die Stadt. Sie hat die Nirais mitgebracht, und jeder der irgendein Verbrechen begeht, wird entweder verhaftet oder ermordet. Wir drei sind die einzigen, die sich noch trauen, auf die Straße zu gehen. Wir sind sozusagen eine Widerstandsgruppe. Wir wollen wissen, wer diese Frau wirklich ist, und den Bürgermeister befreien, damit endlich wieder Frieden in dieser Stadt herrscht!“ Sie fing schon fast zu weinen an. „Wir haben unsere Familien verloren…“, sagte Chojiro. „Das ist schrecklich!“, rief Ginta, „Ihr müsst diese Leute aufhalten, und ich werde euch dabei helfen!“ „Nein, ich will nicht Fremde damit hineinziehen“, erwiderte Jôô, der gerade etwas zu Trinken für die drei aus einem alten Kühlschrank holte. „Und in den letzen vier Jahren hab ich herausgefunden, wer diese Frau wirklich ist. Sie ist ein Mitglied der Schattenallianz. Ich weiß zwar nicht, was das sein soll, und ob uns das hilft, aber wenigstens ist es etwas.“ Er schaute Ginta an, der ruckartig aufschreckte. „Diese Leute… Sie werden nicht noch mehr Menschen umbringen!“, schrie Ginta, und alle schauten ihn an. „Ich kenne solche Leute, das sind die gleichen, die meine Großmutter umgebracht und auch das Krankenhaus in Funtaprolis attackiert haben!“ „Gi… Gi… Ginta…“, stotterte Oto. „Ich werde euch helfen! Egal, ob ihr wollt oder nicht!“, rief er. „Und wenn Ginta dabei ist, bin ich auch mit von der Partie!“, erwiderte Ryoma. „Wenn ihr unbedingt wollt, dann stelle ich mich erstmal vor, mein Name ist Jôô, ich bin 18 Jahre alt, und wie gesagt, seit vier Jahren versuche ich schon, diese Stadt von dieser grässlichen Hexe zu befreien. Damit ihr versteht wie es mir geht, zeige ich euch das hier.“ Er nahm die Verbände an seinem Bauch und seinen Armen ab. „Jôô.... ?!“ Ninsei war erstaunt, sie spürte dass Jôô starkes Vertrauen in Ginta hatte. Riesige Narben waren überall auf seinem Bauch, auch auf seinen Armen. „...!“ Oto war ganz erschrocken, Ryoma war erstaunt, und Ginta konnte Jôôs Gefühle nun sehr gut verstehen. Nun band er sich wieder die Verbände um. „Eine Frage hätte ich noch...“, sagte Oto. „Stell sie ruhig.“ Ninsei lächelte sie an, und auch sie hatte nun große Hoffnung. „Was sollen eigentlich die ganzen wunderschönen Bilder in den Gassen, von wem sind die??“ „Die haben wir gemalt“, sagte Ninsei und Chojiro erzählte weiter: „Das ist ein Zeichen unseres Widerstandes, sie repräsentieren unsere Träume, Hoffnungen und Wünsche. Sie sollen den Nirais klar machen, dass es uns immer noch gibt, und dass wir nicht mit ihnen einverstanden sind. Zum Glück haben sie bisher unser Versteck nicht gefunden, sonst wären wir schon längst tot.“ „Das ist echt mutig von euch...“, bemerkte Oto. „WAS?! Mutig?? Ich bin so feige, ich... ich... ICH BIN SO FEIGE, ICH SCHAFFE ES NICHT, SIE ZU BESIEGEN!!!“ „Nein...“, erwiderte Ginta. „Du bist nicht feige, du bist die mutigste Person die ich je kennen lernen durfte. Du hattest bloß nicht die Kraft dazu, doch jetzt werde ich dir helfen! Gemeinsam schaffen wir das schon!“ „Du bist schon einer...“ In seinen Augen spiegelte sich die Freude, die Jôô verspürte. Jeder merkte, dass Gintas Entschlossenheit auf ihn überging. „Wie wäre es, wenn ihr bei uns übernachtet?? Ich glaube wir müssten noch ein paar Matratzen übrig haben“, sagte Chojiro freudig, und ging gleich in den Schlafraum. „Also ist es beschlossene Sache“, meinte Ryoma und setze sich zu Ninsei an den Tisch. Der Abend verlief ruhig, alle saßen an dem Tisch und planten das morgige Ereignis. In dieser Nacht träumte Ginta von einem Geist. Dieser sprach zu ihm in einer unverständlichen Sprache. Er wachte wieder auf, und sah Jôô am Tisch sitzend und schlafend. „Was morgen wohl passieren wird?? Ich hoffe ich kann ihnen helfen…“, dachte sich Ginta und legte sich wieder hin. Am nächsten Morgen standen alle früh auf, und machten sich für den Kampf fertig. Ginta lies seinen Umhang und seine Tasche auf der Matratze liegen, Ryoma lies ebenfalls seine Tasche da und schnallte sich sein Schwert extra stark an die Hüfte. Oto tat es ihnen gleich, danach band sie ihre Haare zu einem Zopf zusammen. Doch Jôô, Ninsei und Chojiro bereiteten sich anders vor. Jôô nahm Schlagringe aus einer Schublade im Eingangsbereich, Ninsei hatte eine komische Klingenwaffe, die die Helden noch nie zuvor gesehen hatten. Und Chojiro nahm einen Beutel, den er sich um die Hüfte schnallte, mit.
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Thema: Re: Ke°Ka°Ze ~ pok~EMO~n Di Aug 05, 2008 11:49 am
Kaptiel 12 - Hakata - Stadt des Steins Teil 2
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„Auf geht’s!“, rief Jôô. „Wir müssen aufs Dach, das ist der Ort, wo die Nirais uns am wenigsten erwarten werden“, erklärte Chojiro, und so taten sie es auch. „Ich hoffe, ihr könnt gut springen!“ Ninsei grinste wieder. Als sie dort ankamen, sahen sie die große Sonne, denn die Wolken am Himmel waren verschwunden. Die Anspannung war zu spüren. Jôô machte den Anfang, er sprang auf ein anderes Haus mit blauem Dach, Ninsei und Ryoma folgten ihm. „Komm Oto, ich nehme dich an die Hand“, sagte Ginta zu ihr, nachdem er erkannt hatte, dass sie ängstlich war. Mit einem großen Anlauf sprangen die beiden auf das nächste Haus. Chojiro folgte ihnen. So ging es weiter, von Dach zu Dach, bis sie zu einem großen, fantastisch geschmückten Gebäude kamen. „Das ist das Rathaus, dort lebt diese Hexe!“ Jôô zeigte mit dem Finger auf das Zimmer, wo der Bürgermeister versteckt war. „Um dort hinzugelangen, müssen wir uns immer gut versteckt halten, bis wir zu Ashizamani Odoro kommen. Wir dürfen keine Aufmerksamkeit erregen.“ Chojiro holte einen Plan des Gebäudes aus seinem Beutel und zeigte die Grundrisse den anderen. „Wenn wir diese Gänge nehmen“, er fuhr mit dem Finger die Wege ab, „kommen wir schnell zu ihr. Verstanden??“ „Ja“, sagten alle im Chor. „Jeder weiß, was er zu tun hat??“, fragte Ninsei noch einmal sicherheitshalber nach. „Ja“, sagten wieder alle im Chor. Nun machten sie sich absprungbereit, und warteten nur noch, dass die Patrouille vor dem Gebäude einen Moment unachtsam wurde. „Wartet...“, sagte Chojiro, und kramte etwas aus seinem Beutel, „So, das müsste reichen, schaut mal!“ Er holte auch eine Schleuder heraus, und schoss eine handgroße schwarze Kugel mit der Schleuder sprichwörtlich vor die Nase der Nirais. Wumm! „Das... das war eine Rauchbombe!“ Ginta und die anderen beiden waren sichtlich von den Fähigkeiten von Chojiro begeistert. Nun sprangen alle ab, und fielen auf das Dach des Rathauses. Diesmal hatte Ginta Oto wieder an die Hand genommen, denn sie sprangen von einem sehr hohen Haus ab. „Also, ihr müsst nun aufpassen, wir dürfen keinem Nirai begegnen, sonst fliegt der Plan auf!“, sagte Jôô noch mal, und sah Ginta hoffnungsvoll an. Dieser nickte nur. Als nächstes öffnete Ryoma mit seinem Schwert ein Fenster, dass ihm von Ninsei gezeigt wurde. Sie stiegen herab und schauten sich erstmal in dem großen Gang um. Dort lag ein roter Teppich, und alle Türen sahen gleich aus. „Wir haben Glück, das ist der A-Flügel, der Weg ist nicht weit bis zu dem großen Saal“, flüsterte Chojiro. Nun schlich sich die Gruppe davon, alle schauten vorsichtig um jede Ecke, und Ryoma wurde fast entdeckt, aber glücklicherweise hatte er es doch noch geschafft, abzubiegen, bevor ein Nirai kam. Nach wenigen Abbiegungen kamen sie zu einer großen Tür, die reichlich mit Gold, Opalen, Achaten, Amethysten und Smaragden verziert war. „Das ist es. Macht euch bereit!“, sagte Jôô und er und Ginta öffneten gemeinsam die Tür. Man sah eine große Frau mit giftgrünen Haaren, einem kurzen blutroten Kleid und einem dunkelgrünen Umhang an einem riesigem Schreibtisch sitzen. Neben ihr der Bürgermeister, der ihr gerade etwas zum Trinken servierte. Er krümmte sich, als ob er Schmerzen hätte, und tatsächlich hatte er die. Man konnte Blut auf seiner Hand sehen, die er an seinem Bauch hielt. „Huch! Wen haben wir denn da!? Ach, das ist nur Jôô mit seinen Versagerfreunden. Aber wer ist das?? Ein hübscher junger Mann! Hihihi!“ Sie hatte ein teuflisches Lachen drauf. „Los, Wachtrupp, entfernt diesen Dreck!“ „Du alte Hexe!!!!!!!!!“, schrie Jôô. „Lass uns endlich in Frieden Leben!“, rief jetzt auch Ninsei. Aber da kam schon der Wachtrupp, es waren 10 Wächter, die gleich auf die Gruppe losstürmten. „Das erledige ich!“, sagte Ryoma, setze seine Sonnenbrille auf, zog sein Schwert aus der Scheide und attackierte die Wächter. Die anderen fünf rannten auf Ashizamani los, und wollten sie attackieren. „Halt! Eine Bewegung und der Bürgermeister stirbt!“, rief sie und lachte. Alle blieben stehen, nur Ryoma war mit den Wächtern beschäftigt. In Ginta entbrannte wieder diese Wut, und er spürte auch wieder sein Mal pochen. „Das wirst du büßen! Man kann nicht einfach mit Menschenleben spielen! Lass dir das eine Lehre sein! Uhaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!“ Plötzlich ließ er einen heftigen Windstoß los, und Ashizamani wurde gegen die Wand geschleudert. Schnell rannte Oto zum Bürgermeister und ging mit ihm in eine Ecke des Zimmers. „Ich kümmere mich um den Bürgermeister!“, rief sie den anderen zu. „Hallo Bürgermeister, ich bin hier, um sie zu retten. Mein Name lautet Oto.“ Der Bürgermeister hatte starke Verletzungen, und Oto heilte ihn gleich mit ihrem Zauber. Derweil stand Ashizamani wieder auf und wurde richtig wütend. „Du kleines Gör!“, schrie sie und zog ihre Stachelpeitsche aus einer Schublade. Sofort attackierte sie die Gruppe, doch Ginta blockte mit seinem Stab ab. „Los!“, rief er, „Attackiert sie!“ Und so taten sie es auch. Chojiro holte gleich seine Munition aus seinem Beutel und beschoss sie mit allem was er hatte. Darunter waren kleine Explosionskugeln, Makibishi und Schleimkugeln. Doch sie wehrte mit ihrer Stachelpeitsche alles ab. Nun griff Ginta sie wieder an, mit dem Ziel, ihr die Peitsche abzunehmen. Wie er es gehofft hatte, versuchte sie, zu peitschten, umklammerte seinen Stab und Ginta konnte ihr mit viel Kraftaufwand die Peitsche entreißen. Doch das half nicht wirklich viel, denn sie fing sofort an, einen Zauber zu starten. „EXNOR!!!!“, rief sie und plötzlich wurden sie von einem Eissturm getroffen. Ninsei nutzte gleich die Gelegenheit und rannte auf sie zu. Doch Ashizamani hatte gleich einen weiteren Zauber, diesmal für Ninsei. „Sorka!“, schrie sie und ein Donnerschwert schoss auf Ninsei zu. „Uahhhhhhh!“ Ninsei fiel zu Boden. „Nin... Ninsei!!!!“ Jôô war so voller Wut, dass er nun zusammen mit Ginta einen gemeinsamen Angriff startete. Gintas Hände leuchteten wieder blau, und er setzte zum Schlag an, genau wie Jôô. „Vilid!“ Ashizamani beschwor eine Windklinge hervor, doch das wurde ihr zum Verhängnis. Ginta spürte plötzlich eine angenehme Kraft in sich und auch Jôô konnte es spüren. Mittlerweile hatte Oto den Bürgermeister vollständig geheilt, und kümmerte sich nun um Ninsei. Ryoma der mit über 50 Wächtern fertig geworden war und eskortierte nun den Bürgermeister aus dem Haus hinaus. Eigentlich war es mehr der Bürgermeister, der den Weg nach draußen fand, da Ryoma mal wieder orientierungslos war. Die Windklinge wurde nun zu reiner Kraft, die Ginta und Jôô aufnahmen. In der Nähe von Ginta zu sein, machte Jôô stark und die Fäuste der beiden trafen genau den Magen von Ashizamani. Sie durchbrach die Mauer und landete bewusstlos auf der Wiese im Hof. Die beiden Jungen standen sich gegenüber und sahen sich an. Keiner von ihnen sprach, aber beide wussten, was der andere gerade dachte. „Danke, Ginta...“, meinte Jôô. „Das hab ich doch gern gemacht!“ Ginta grinste. „Du bist echt ein besonderer Junge, das muss ich dir lassen!“ „Aber du erst. Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft!“ „Ich dir auch!“ Jôô ging nun zu Ninsei, die komplett geheilt worden war. Chojiro war schon längst mit Ryoma aus dem Haus heraus, und machte bekannt, nachdem er und Ryoma Ashizamani in den Kerker geschlossen hatten, dass es nun endlich mit der Tyrannei zu Ende sei. „Puh, das war anstrengend. Vielen Dank, Oto!“ Ginta saß sich auf dem Boden und verschnaufte erstmal. Nach einer Stunde war die ganze Stadt mit Leben erfüllt, die Menschen freuten sich und feierten, brachten Tische und Stühle auf die Straßen, kochten, aßen gemeinsam und betrachteten die himmlischen Gemälde in den Gassen. Der Bürgermeister lud die Helden zu einem großen Festessen ein, und natürlich nahmen Ginta, Ryoma , Oto, Ninsei, Chojiro und Jôô an. Nach viel Musik, reichlich Essen und guter Stimmung machte der Bürgermeister etwas bekannt: „Ich, der Bürgermeister von Hataka, werde von meinem Amt zurücktreten. In den Jahren der Unterdrückung konnte ich kein guter Bürgermeister sein. Deshalb ernenne ich nun Jôô Takeno zum neuen Bürgermeister der Stadt Hataka!“ Alle freuten sich für ihn und er nahm an. Nach einer großen Party, die bis in die späte Nacht hineinreichte, übernachteten Ginta, Ryoma und Oto noch einmal in der Stadt des Steins. Am nächsten Tag verabschiedeten sich alle, und Ginta bekam ein Geschenk vom neuen Bürgermeister Jôô, es war ein Smaragd, der ihn und auch die anderen auf seiner Reise beschützen sollte. Nun ging die Reise weiter, und Ginta, Oto und Ryoma zogen gutgelaunt weiter in Richtung Süd-Westen.
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Thema: Re: Ke°Ka°Ze ~ pok~EMO~n Di Aug 05, 2008 11:49 am
Kapitel 13 – Gebrüder Shak
Spoiler:
Es war wieder einmal ein wunderschöner Tag, um mit seinen allerbesten Freunden eine Reise zu machen. Halt! Allerbeste Freunde? Konnte Ginta die anderen zwei eigentlich „allerbeste Freunde“ nennen? Seit die drei von Hakata losgegangen sind, dachte Ginta darüber nach. Er grübelte und grübelte. Jôô, Ninsei und Chojiro schienen auch sehr gute Freunde zu sein. Na gut, die Situation hatte sich halt so ergeben. Trotzdem schien es ihm so, dass die drei ein eingespieltes Team waren. Ob sie das auch wirklich waren? Er kannte sie ja jetzt gut, so dachte er. Das einzige was er wirklich kannte, waren der Herkunftsort, das Alter, die Vorlieben… Aber ob sie wirklich gute Freunde waren? Das sollte sich bald herausstellen. Lächelnd und strahlend liefen sie noch durch den Wald, der bald zu einer Steppe werden sollte. Der Himmel war an diesem Tag wieder wolkenlos blau und der Wind wehte nur sanft. Trotzdem, obwohl es so trocken war, hatten die Bäume ein saftig-grünes Laub. Vereinzelt raschelte es, aber das waren nur Tiere, die vor unseren Freunden flüchteten. Ginta war immer noch tief in seinen Gedanken verschlungen, und Ryoma versuchte mit Oto zu flirten. Überraschenderweise wies sie ihn aber nicht ab, sondern ging näher auf die Gespräche mit ihm ein. Im Gedanken konnte Ryoma springen, rumhüpfen und laut schreien: Ja! Endlich kann ich mit Oto flirten!!!!! Das dachte man zumindest, denn sein Gesichtsausdruck war plötzlich ganz anders geworden. Freundlich und einfühlsam redete er mit Oto. Ginta bekam gar nichts von dem mit. Seine Gedanken kreisten gerade darum, ob er die beiden fragen sollte, ob sie wirklich „allerbeste Freunde“ wären, und darum, was eine solche Freundschaft ausmachte. Seiner Meinung nach sollten sich Freunde alles erzählen können, was sie ja schon gemacht hatten. Dann sollten Freunde sich immer unterstützen, und zusammenhalten. Das Band der Freundschaft sollte niemals reißen, sondern kräftiger und enger werden. Ohne eine Pause wanderten sie in Richtung Ausgang des Waldes, um dann eine Route nach Vernezye zu nehmen. Langsam wurde es wärmer und Ginta streifte seinen Umhang ab und steckte ihn in seine Tasche. Ryoma zog gleich sein ganzes Oberteil aus und lief halbnackt herum. Ginta vertiefte sich wieder in seine Gedanken über Freundschaft. Ryoma schaute Oto ein weiteres Mal erwartungsvoll an, doch diese krempelte nur ihre Ärmel nach oben. Enttäuscht redete er wieder mit ihr. Leise konnten Ginta, Ryoma und Oto Musik hören, die allmählich lauter wurde. Ginta schlief plötzlich ein, da er in seine Gedanken vertieft war und nicht rechtzeitig reagieren konnte. Ryoma reagierte sofort, als ob er diese Musik schon einmal gehört hatte. In einer Reaktion befahl er Oto, ihre Ohren zu schützen, was sie auch gleich tat. Verwundert sah sie Ryoma an, der komischerweise sein Schwert zog. Vom Ende des Griffes nahm er zwei Ohrenstöpsel und steckte sie sich in die Ohren. Danach nahm er ein weiteres Paar und warf sie Oto zu. „Nimm, steck sie in deine Ohren. Danach schau, dass du Ginta an den Rand legst, sodass er geschützt ist!“ Immer noch verwundert, rollte Oto den schlafenden Ginta an den Rand des Weges. Ryoma warf danach seinen Rucksack in die Büsche und sah in die Baumkronen. „Nicht schon wieder“, murmelte er und kurz darauf rief er: „DIE ZWEI!!!“ „Ryoma??“, fragte Oto. „Pass auf Oto... Jetzt erscheinen gleich zwei Jungs, die mit mir kämpfen wollen.“ „Und was ist das für eine Musik??“ „Das ist eine komische Technik, die jede Person, die sie hört, einschlafen lässt. Das perfekte Beispiel ist Ginta, der nicht rechtzeitig reagiert hat.“ „Oh ja... kann man das aufhalten??“ „Ja, wenn der Verursacher aufhört, diese Melodie zu spielen.“ „Dann stopp mal diesen ‚Verursacher’!“ „Liebend gern, Otochen!“ Grinsend trat er einen Schritt nach vorne und schrie: „Kommt endlich raus! Boushak! Kashak! Los, zeigt euch!” Mit dem Schwert stand er nun da und konzentrierte sich auf die Äste und das Laub. In der Klinge spiegelte sich alles, und so konnte er sich einen rundum Blick verschaffen. Jede kleinste Bewegung eines Astes oder Zweiges machten ihn angriffsbereiter. Hinter ihm tauchte nun ein Schatten auf und es wurde eine Person sichtbar, die extrem seltsam gekleidet war. Eine schwarze Mähne hing ihm bis zu den Schulterblättern und er trug einen Mundschutz aus Metall. An seinem rechten Unterarm war eine Kralle angebracht. „So sieht man sich wieder... hehehe“, sagte dieser Kerl. „Wann kapiert ihr es endlich?! Ich werde euch immer und immer wieder schlagen... Boushak!“, meinte Ryoma, der sich daraufhin umdrehte und ihn mit einem Schwertschlag angriff. „Oto, du kümmerst dich um Kashak, der muss sich irgendwo in einem Baumwipfel verstecken! Versuch, ihm seine Flöte wegzunehmen, oder sie kaputt zu machen!“ „Geht klar!“, rief sie, hüpfte auf einen Ast, und nahm sich ein kleines Messer, auch Kunai genannt, aus ihrer Beintasche. Nun versuchte sie weiter den Baum hinauf zu klettern. Währendessen führten Ryoma und Boushak einen erbitterten Kampf. Ryomas Schwert gegen die Kralle von Boushak. Ein Hieb nach dem anderen musste Ryoma parieren, der dann in den günstigen Situationen einen Gegenangriff startete. „Du bist schnell geworden...“, bemerkte er. „Und du bist immer noch so hässlich wie das letzte mal...“, erwiderte Boushak, dieser grinste und sprang ein wenig von Ryoma weg. Plötzlich drückte er eine Art Knopf auf seiner Kralle und die messerscharfen Stahl-Finger schossen auf Ryoma zu. Dieser konnte im letzten Moment ausweichen und rannte Boushak entgegen. Dieser zog seine, mit einem Faden befestigten Finger wieder ein. Dieser Vorgang wiederholte sich ein paar Mal. In der Zwischenzeit hatte Oto Kashak endlich gefunden, der immer noch seine Melodie auf der Flöte spielte. „H… Hö... Hör auf damit!!“, schrie sie. Dieser sah fast genauso aus wie sein Bruder. Bloß hatte der anstatt von schwarzer dunkelbraune Kleidung an. Oto balancierte auf den Baumspitzen, und sprang zu den nächsten. Als sie Kashak mit ihrem Messer getroffen hatte, verschwand dieser plötzlich, und tauchte hinter ihr wieder auf. „Ich hoffe, Oto kommt gegen Kashak an“, dachte sich Ryoma, „Ich vergaß ihr zu sagen, dass er mit Illusionen kämpft.“ Doch Ginta bekam nichts von alldem mit. Er schlief und träumte von einem riesigen Schloss, inmitten eines Meeres von Blumen. Langsam bewegte er sich auf das Schloss hinzu, denn eine Stimme rief nach ihm: „Gintaa.....Gintaa....Komm heeer.....“ Es war eine herzliche, warme Stimme, die Stimme eines Mädchens. Blind folgte er dieser, und öffnete das große Tor des Schlosses. Von innen sah das Schloss noch viel schöner aus als von vorne, denn es war nicht wie normalerweise, aus Stein gebaut, sondern innen war alles mit Diamanten und Kristallen verziert. Man konnte die wunderschönen Farben der Blumen sehen, die sich in den Edelsteinen spiegelten. Es war hell und die Stimme rief weiter nach Ginta. Er ging nun die Stufen im Zentrum dieser großen Halle nach oben, öffnete eine weitere Tür und sah einen großen Kristall, das ein Mädchen umschloss. Er bewegte sich auf den Kristall zu. Auf einmal konnte er den Herzschlag des Mädchens spüren und wie es atmete. Als er näher hinsah, erkannte er, dass es ein wunderschönes Mädchen mit blauen Haaren und einem wunderschönen Gesicht war. Sein Herz schlug nun viel schneller. Aufgeregt sah er das Mädchen an, als sei er verliebt. „Ist das das Mädchen, von der ich schon einmal geträumt habe??“, fragte er sich, während er sich an seine Brust fasste. ‚Poch, poch, poch’ machte es... Es schlug schneller, und schneller, als würde es fast zerreißen. Ryoma und Oto kämpften immer noch gegen die Gebrüder Shak. „Warum verfolgt ihr mich immer!?“, schrie Ryoma wütend. „Das erklär ich dir, wenn wir dich besiegt haben!“, antwortete Boushak, der Ryoma wieder mal mit seiner Kralle angriff. Die Situation schien aussichtslos, Oto bemerkte nicht, dass Kashak nur eine Illusion war, und Ryoma konnte Boushak nicht mit seiner Kralle besiegen.
Teil 2 Ein erbitterter Kampf wurde von Ryoma geführt. Was er auch tat, er konnte Boushak nicht in die Knie zwingen. „Ich merke... Du hast trainiert!“, sagte Ryoma höhnisch. „Und ich merke, dass du nichts getan hast, hehehe!“, erwiderte sein Gegner. Diesmal dachte Ryoma nach. ‚Also, wenn ich ihn angreife, dann blockt er den Angriff mit seiner Kralle ab und schlägt zurück. Danach geht er einen Schritt zurück, attackiert mich mit seinen Fingern, die er abschießt, und dies pariere ich mit meinem Schwert. Wenn ich jetzt einen Angriff vortäusche, ihn nicht wirklich attackiere, sondern kurz bevor ich ihn berühre das Schwert zurückziehe, kann ich es leicht schaffen ihn in seinem Ausfallschritt zu treffen.’ Damit es nicht auffiel, griff er Boushak immer wieder an. Nach einigen Malen setzte er doch diesen Plan in die Tat um. Kurz bevor Boushak seine Kralle zur Abwehr nutzen konnte, zog Ryoma sein Schwert blitzschnell zurück. Da Boushak schon so an den Rhythmus gewöhnt war, machte er nun seinen Ausfallschritt nach hinten. Doch es war schon zu spät, als er merkte, dass Ryoma ihn mit seinem Schwert eine tiefe Narbe quer über den Körper schlug. Völlig verwirrt fiel er nun auf den Boden und blieb liegen. „So, jetzt habe ich es dir gezeigt!!“, schnaufte Ryoma. Er musste erstmal durchatmen, denn der Kampf war schon anstrengend gewesen. Mittlerweile kämpfte Oto immer noch gegen Kashak. Total verwirrt stand sie da und blickte um sich. Kashak schien da zu sein, aber im nächsten Augenblick löste er sich in Rauch auf. Diese Technik der Illusion war eine mächtige Waffe. ‚Also, das muss doch eine Illusion sein’, dachte sie sich, ‚dann muss doch der Verursacher, so wie es Ryoma gesagt hat, sich irgendwo verstecken. Wenn ich jetzt die Illusion genau beobachte, dann muss ich doch etwas merken. Also muss ich mich jetzt genau konzentrieren.’ Sie beobachtete die Illusion genau. Jede kleine Bewegung studierte sie und ihr fiel etwas auf. ‚Er verschwindet immer, wenn er der Sonne gegenüber steht. Aber wieso?? Schatten verschwinden, wenn sie mit Licht in Berührung kommen! Also muss das eine Schattenillusion sein... Aber woher kommt dann die Illusion?? .... Ich finde es einfach nicht heraus!’ Ginta bewegte sich nun langsam zum Kristall und sein Herz schlug immer schneller. Auf einmal begann sein Amulett zu leuchten und sein Mal zu schmerzen. Als er dann versuchte, den Kristall zu berühren, passierte etwas seltsames. Das Amulett brannte plötzlich auf, die Flamme war blau, und das Feuer breitete sich nun über Gintas ganzen Körper aus. Es fühlte sich nicht abartig, oder sogar schmerzhaft an, nein, es war ein wundervolles Gefühl, das Ginta gegen nichts in der Welt eintauschen wollte. Verwundert betrachtete er die Flammen an seinem Körper. „Was... was ist das?? Es fühlt sich so warm an...“, wunderte er sich, „Aber wieso??“ „Das ist deine Energie... Die innere Energie in deinem Körper...“, erklärte diese Stimme, „... Du wirst mir begegnen... Und mich retten... Aber jetzt geh... Ginta… Ginta… Ginta!“ „Was ist los?”, fragte er sich. Plötzlich war alles schwarz und er öffnete seine Augen. „Ginta... Endlich bist du wach...“, freute sich Ryoma, „Los, wir müssen Oto helfen!“ Nun war die Melodie von Ginta und Ryoma nicht mehr zu hören. „Was, Oto?? Ist sie in Gefahr??“ „Steh erstmal auf, ich erklär dir den Rest auf dem Weg. So wie ich Kashak kenne, hat er sie schon längst aus dem Wald geführt.“ Er half Ginta aufstehen, sie nahmen ihre Taschen und versuchten, Oto zu suchen. ‚Wo... wo kann er nur sein??’, grübelte Oto. Langsam wurde die Umgebung schwärzer. Oto konnte nicht mehr fliehen; hilflos ließ sie sich auf die Knie fallen. „Hör aaaaaaaaaaaaaaaaaaauf“, schrie sie mit Tränen im Gesicht, „Schluuuuuuuuuuuuuuuuuuuuss!!!“ Kashak hatte Oto mit seiner Melodie schon längst aus dem Wald herausgeführt und beide liefen nun eine Klippe entlang. Das Meer schlug gegen die Felsen. Leider hatte Oto, während sie den Baum hochgeklettert war, ihre Ohrstöpsel verloren. Dies nutzte Kashak aus; spielte die Melodie leiser und so schaffte er es, Oto in seine Illusion einzufangen. ‚Was ist das für ein Geräusch??’, fragte sie sich, lauschte genauer, und hörte neben der Illusionsmusik von Kashak leise das Rauschen des Meeres. ‚Das Meer... wie denn das?? Das Meer... wie schön es da wohl ist?’ Aus ihrer Angst wurde plötzlich Hoffnung, und aus der Hoffnung wurde pure Entschlossenheit. Sie stand auf und hörte nun das Meer besser. Kashak, der sich siegessicher war, lief rückwärts und stolperte über etwas Glitschiges, Nasses. Durch seinen Sturz ließ er die Flöte aus der Hand fallen, die ebenfalls feucht geworden war. Auf eigenartige Weise wurde Kashak von einer Wasserfontäne in den Himmel geschossen, fiel auf den Boden und war bewusstlos. Die Flöte fiel ins Meer. Oto konnte sich nun aus der Illusion befreien. Überrascht stand sie nun da. Kashak lag auf dem Boden. „Was war das gerade?? Wie konnte ich mich aus der Illusion befreien?? Wo bin ich eigentlich...“ Sie schaute sich um. „Schon aus dem Wald heraus??“ In der Zwischenzeit hatten Ginta und Ryoma den Ausgang des Waldes erreicht. Als Ryoma Oto dort stehen sah, rief er überglücklich: „Otooooooooochen!!! Endlich finde ich dich! Oh... du hast ja Kashak besiegt..... Suuuuuuuuuuuper gemacht! Wie hast du denn das geschafft??“ „Ehmm...“, sie räusperte sich, „gar nicht!“ Sie lachte, doch die beiden Jungs waren über dieses Ergebnis verblüfft! Nachdem sie ihre Geschichte erzählt hatte, erkundigte sich Ginta, was eigentlich passiert war. „Also das ist so...“, erklärte Ryoma, „diese zwei sind schon sehr lange hinter mir her. Boushak, der mit den Krallen, ist der ältere Bruder und liefert sich mit mir schon seit ein paar Jahren erbitterte Zweikämpfe. Kashak versucht immer mich zum Einschlafen zu bringen. Dies vollzieht er mit seiner Flöte. Wie ihr gesehen habt, bist du Ginta, eingeschlafen, als du die Melodie gehört hast. Oto konnte sich noch rechtzeitig, genau wie ich, Ohrstöpsel in die Ohren stecken. Die zwei sind schon so lange hinter mir her, da habe ich mich so daran gewöhnt, als wäre es Routine. Nun ja, den richtigen Grund ihrer Verfolgung weiß ich auch nicht. Ich hatte ja noch nie die Chance, mit den zweien zu reden. Eigentlich habe ich jetzt auch keine große Lust, darüber zu reden. Gehen wir lieber weiter und schlagen dann ein Nachtlager auf.“ „Das hätte ich nicht erwartet...“, äußerte Ginta. „Ich auch nicht.....“, stimmte Oto zu. Es herrschte Stille, doch auf einmal fingen alle an, laut zu lachen. „Das war mal wieder ein Abenteuer!“, behauptete Ryoma, der sich vor Lachen den Bauch halten musste. „Aber was für eins!“, riefen Oto und Ginta wie aus einem Mund. Sie reisten weiter und die drei machten sich Gedanken über das Geschehene. Ginta konnte nur noch an dieses Mädchen denken, Oto an das Meer und Ryoma an den Grund der Verfolgung. Als es Abend wurde und sie schon einen weiten Weg der Küste entlang gelaufen waren, schlugen sie ihre Zelte auf, aßen etwas und genossen zusammen den restlichen Abend.
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Thema: Re: Ke°Ka°Ze ~ pok~EMO~n Di Aug 05, 2008 11:49 am
Ein neuer Morgen war angebrochen, als Ginta aufstand. Komischerweise legte er sich nicht zurück ins Bett, sondern kroch aus seinem Zelt heraus, beobachtete das Meer und machte sich gleich an die Arbeit. Mit voller Energie ging er Wasser holen und wusch die Kleidung der anderen, die bei dieser Brise sicherlich schnell trocknen würde. Dazu bereitete er das Frühstück vor und schnitt das Brot auf. Er fand sogar Früchte in der Nähe des leider weit weg gelegenen Baches, an dem er auch schon das Wasser geholt hat. Als er sich dem Fruchtbaum näherte, hörte er ein leises Geräusch. Dann blieb er stehen, um das Geräusch besser hören zu können, welches jedoch verstummte. Er näherte sich wieder dem Fruchtbaum, der nicht sonderlich groß war. Ginta brauchte nur einmal hochzuspringen und schon hatte er eine Frucht in seiner Hand. Plötzlich hörte er wieder dieses Geräusch, das sich langsam als ein Miauen herausstellte. Langsam und leise bewegte er sich nun zu den Büschen hin, griff in einen hinein und schob die Zweige auseinender. Auf dem Boden hinter diesem Busch lag eine schwarze Katze, die einen weißen Fleck unter deren rechten Auge besaß. Ginta sah sofort, dass sie verletzt war, denn das linke Hinterbein blutete. Ohne darüber nachzudenken, beschloss er, die Katze mitzunehmen und sie zu pflegen, bis sie wieder gesund war. Dies tat er auch. Vorsichtig hob er sie an. Am Schlafplatz angekommen, machte er den Tisch frei, damit er die Katze darauf legen konnte. Unbeabsichtigt erzeugte er Lärm, doch Oto und Ryoma, die immer noch schliefen, wachten trotzdem nicht auf. Nun riss Ginta ein wenig Stoff von seinem Umhang und verband damit die mit Wasser gewaschene Wunde. "Damit sollte die Blutung gestoppt sein", sagte Ginta, der froh war, dass die Wunde endlich zu bluten aufhörte. Müde gähnte die Katze und Ginta sah ihr in ihre Augen. Man konnte erkennen, dass Ginta und die Katze die gleiche Augenfarbe hatten. Nachdem die Katze endlich eingeschlafen war, nahm Ginta sie, legte sie in sein Zelt und deckte sie zu. Vor dem leeren Tisch stehend, atmete er einmal tief durch und bedeckte ihn wieder. Sie hatten Glück gehabt, denn Oto hatte diesen Klapptisch zusammen mit ihrem Zelt mitgenommen. Es war zwar nur ein ziemlich kleiner Klapptisch, der locker mit an den Zeltsack gebunden werden konnte, der aber trotzdem ein wenig zu schwer für Oto war. Deswegen schleppte Ryoma den Tisch. Dieser murrte kein bisschen, sondern war mit voller Begeisterung dabei. Der Tisch war wieder bedeckt und Gintas Laune war wieder bei Null angekommen. Nach alldem wurde er ein wenig hungrig, aber er hatte keine Lust auf Oto und Ryoma zu warten. Als er sich gerade ein Brot schnappen wollte, hörte man aus Otos Zelt: "Guten Morgen Ginta. Huch... schon so früh auf?" "Guten Morgen, Oto... Ja... Ich konnte heute nicht lange schlafen... Willst du auch gleich frühstücken?" "Gerne doch!" Sie grinste, setzte sich an den Tisch und aß auch gleich ein Brot. "Wird mal Zeit, dass wir wieder Neues besorgen, dieses hier ist schon trocken", beschwerte sich Ginta. "Da hast du Recht", antwortete Oto. Nach einer Stunde, als Oto und Ginta fertig mit frühstücken waren, die trockene Kleidung abgenommen hatten und sich noch ein wenig unterhielten, hörte man aus Gintas und Ryomas Zelt: "Ahhhhhhhhhhhhhhhhh! Ginta, Ginta, Ginta!!! Du du bist zu einer Katze mutiert!!! Ahhhhhh!!!" Dann hörte man nur noch ein lautes Miauen und im Zelt wurde Ryoma von der Katze gejagt. Halbnackt kroch Ryoma blitzschnell aus dem Zelt und blickte Oto und Ginta an. Ginta musste lachen und Oto ebenfalls. Ginta hatte ihr zuvor von der Katze erzählt, die er gefunden hatte. Oto bestand darauf, sich die Katze dann einmal anzusehen. "Ginta! Was ist hier los!?", fragte Ryoma ärgerlich. "Das erklär ich dir..." Er erzählte Ryoma die ganze Geschichte, während Oto in das Zelt ging und die Katze wie versprochen untersuchte. Nach kurzer Zeit war nicht nur Ginta mit dem Erzählen fertig, sondern auch Oto mit ihrer Untersuchung. "Also....", fing sie an, "Sie hat sich nur eine Wunde am Beim zugezogen, das müsste schnell verheilen. Ich habe ihr auch schon eine Salbe auf die Wunde geschmiert." "Dann können wir sie doch jetzt laufen lassen!", schlug Ryoma vor, der einen schadenfreudigen Blick aufsetzte. "So einfach ist das nicht", erwiderte Oto, "Wir müssen sie mitnehmen. In ihrem jetzigen Zustand können wir sie nicht einfach so allein lassen." "Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig... Außerdem braucht sie dann einen Namen...", fügte Ginta hinzu. "Wie wäre es mit Dummkopf?", fiel Ryoma ein, der sich darauf eine Kopfnuss von Oto einfing. "Ich hab etwas Schönes..." sagte Ginta, "Wie wäre es mit Myu?" "Jaja... von mir aus", murmelte Ryoma, der sich immer noch seinen Kopf rieb. "Gut dann nennen wir sie ab sofort Myu!", erklärte Oto. Nachdem auch Ryoma gegessen hatte, packten sie ihre Sachen zusammen und reisten weiter. Myu hatte ihren Platz in Gintas Tasche verdient, die mit einer Decke ausgepolstert wurde. Ginta fütterte sie mit der gepflückten Frucht, die sehr fleischig war. Der Weg war nicht lang, denn Ryoma konnte schon das nächste Dorf, das auf der Karte eingezeichnet war, erkennen. "Da ist es! Das muss... Mhh... Wie heisst es...", fragte er sich. "Das muss Kogeta sein...", vollendete Oto. Bei näherer Betrachtung sahen die drei, dass alle Häuser verbrannt waren. Sie gingen in das Dorf hinein, sahen sich um und bemerkten, dass die Kinder seelenruhig auf den Straßen wie gewohnt spielten. Natürlich waren das die kleineren Kinder. An manchen Stellen waren starke Männer, die versuchten, einige Häuser wieder aufzubauen. Komischerweise wurden die drei nicht beachtet. Zielstrebig suchten sie den größten Schutthaufen auf, denn das war wahrscheinlich das Haus des oder der Ältesten. Das Dorf hatte wenige Straßen, deshalb konnten sie es schnell finden. Vor dem Schutthaufen saß ein alter Mann im Schneidersitz. Er meditierte oder dachte nach, das konnte man nicht beurteilen. Vorsichtig ging Ginta zu dem Mann hin, berührt seine Schulter und sprach: "Entschulgigung, mein Herr..." Auf einmal schreckte dieser auf und kippte um. "Aua....", sagte dieser, während er sich wieder hochraffte, "Was fällt euch ein, mich hier zu erschrecken!" "Tut... tut mir leid! Ich habe nicht gewusst, dass sie schlafen!", entschuldigte sich Ginta. "Schon gut... Ihr seht aus wie Reisende... Was macht ihr hier?", fragte dieser. "Wir wollten nur durchreisen...", antwortete Oto. "Aber wenn ich mal fragen darf...", fügte Ryoma hinzu, "Was ist hier passiert?" "Böse Menschen sind gekommen, die haben alles mitgenommen und das ganze Dorf dann angezündet!", schrie ein kleines Mädchen weinend, das hinter dem großen Schutthaufen hervortrat. "Tanuka! Lass das! Das sind Fremde, die brauchen nicht in unsere Angelegenheiten mit einbezogen werden! Geh wieder zurück und spiel mit den anderen!", erklärte er prompt. Beleidigt lies sie ihren Kopf hängen und verschwand. "Das ist meine Enkelin, Tanuka...", erzählte er den dreien. "Dürfen wir jetz trotzdem wissen, was hier vorgefallen ist?", fragte Ryoma, "Jetzt wo wir schon wissen, DASS etwas vorgefallen ist." "Also... ehm..." Es fiel im sichtlich schwer, das zu sagen. "Ich darf mich doch sicher erstmal vorstellen. Mein Name lautet Sai, Sai Nencho, und wer seid ihr?" "Mein Name lautet Ginta, das sind Oto und Ryoma", er zeigte mit der Hand auf die beiden. "Schön euch kennenzulernen, folgt mir..." Er führte die drei zu einem Platz im Zentrum des Dorfes. Dort waren ein großer Tisch aus Stein und viele Sitzgelegenheiten. Als sie sich gesetzt hatten, fing Sai an, zu erzählen: "Das waren Männer in schwarzen, langen Mänteln, die seltene Zauber einsetzten, um das Dorf zu zerstören. Zuvor nahmen sie sich noch alles mit, was nicht niet- und nagelfest war. Glücklicherweise haben sie alle Dorfbewohner verschont. Nur unsere Männer versuchten Widerstand zu leisten, doch vergebens. Ich kann sagen, dass uns die Götter beschützt haben..." "Männer in schwarzen Mänteln... das muss Shal (ich kürz das jetz immer so ab) gewesen sein!", dachte Ginta sich, der wieder eine enorme Wut in sich verspürte. "Das waren Shal... da bin ich mir sicher!", sagte er nun laut, sodass es jeder hören konnte. "Können wir in irgendeiner Art behilflich sein?", fragte Oto nach. "Nein, danke, wir schaffen das schon allein. Aber wenn ihr unbedingt darauf besteht, in Vernezye wohnt meine Schwester. Falls ihr ihr Bescheid sagen könntet, was hier vorgefallen ist, das wäre nett von euch. Sie kann dann sicherlich Leute besorgen, die uns helfen. Außerdem möchte ich euch nicht auf eurer Reise behindern." "Also... das ist nett von ihnen! Wenn ihnen das weiterhilft, dann machen wir das doch gern." In der Zwischenzeit war Myu wieder aus ihrem erholsamen Schlaf erwacht und kroch unbemerkt aus der Tasche. Leise schlich sie sich um Gintas Sitz herum und sprang auf den Tisch. "Myu! Du bist ja wach", sagte dieser, während er sie streichelte. "Ich kenne diese Katze, die ist kurz vor diesem Vorfall aufgetaucht...", merkte der Älteste an. Ginta erklärte ihm noch, wie sie Myu gefunden hatten und warum sie mit auf die Reise ging. Danach bedankte sich Sai noch bei ihnen, und die drei machten sich so schnell wie möglich auf den Weg nach Vernezye. Es war ja nicht mehr weit weg, nur noch eine Stunde laufen höchstens....
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Thema: Re: Ke°Ka°Ze ~ pok~EMO~n Di Aug 05, 2008 11:50 am
Kapitel 15 - Der Krieger des Meeres
Spoiler:
Nach Verlassen des zerstörten Dorfes liefen die drei weiter die Küste entlang. Die große, schroffe Küste ebnete sich, und wurde zum Strand. Es war zwar nicht mehr weit bis nach Vernezye, aber Oto war so vom Meer, dessen Geruch und dessen Erscheinung begeistert, da konnte sie nicht anders, als unbedingt hier zu bleiben. „Schaut euch mal das riesige Meer an! Wie es funkelt! Können wir nicht hier eine Pause machen?“ „Die letzten Tage waren schon anstrengend“ , erwähnte Ginta. „...und einen Tag Pause machen", fuhr Ryoma fort, „das ist doch nicht schlimm.“ „Vielen Dank, Jungs!“ Oto war immer noch so begeistert, da gab sie jedem der zwei einen Kuss auf die Wange. Ryoma rieb sich diese verwundert, machte funkelnde Augen und behauptete: „Oto, du liebst mich doch!“ Daraufhin hatte er aber eine Kopfnuss von Oto eingesteckt. „Sie hat mir doch auch einen gegeben...“, sagte Ginta mit einem ironischen Unterton. „Nun gut, Jungs! Ihr baut hier unser Lager auf, ich zieh mich um und spring gleich ins Wasser!“ Doch bevor die zwei irgendetwas hätten erwidern können, sprang sie schon hinter die nächsten Büsche und zog sich um. Das Einzige, was man jetzt noch von ihr hören konnte, war: „Uhhh... Genau deswegen habe ich meinen Bikini eingepackt!!!“ Verwundert hörte Ryoma zu und sagte zu Ginta: „Ich versteh einfach nicht, was sie an dem Wasser so liebt, das ist nass und Unterwasser kann man nicht atmen!“ „Lass sie doch, wenn sie ihren Spaß hat...“ Ohne es zu merken verschwand auch Ginta hinter einem Busch, um sich umzuziehen. Als auch er sich umgezogen hatte, ging er ebenfalls in Richtung Wasser. „Hey, verlass mich du nicht auch noch!“, rief Ryoma, der nun alleine am Lager lag. „Du hast doch noch Myu!“, entgegnete Ginta. „Myu? Ah… Da bist du ja...“, sagte Ryoma, der Myu auf Gintas Decke liegen sah. „Auch keine Lust auf Baden? Mmh… Du bist ja auch eine Katze...“, sagte er, woraufhin Myu ihn böse ansah und auf seine Brust sprang. (Was dann geschah, weiß jeder) Sie zerkratzte ihm das Gesicht und als sie fertig war, kuschelte sie sich wieder in Gintas Decke. Währenddessen stand Ginta schon mit den Knöcheln im Wasser und Oto neben ihm. „Schicke Badehose...“, sagte sie und grinste. „Ehm...“ Er wurde rot. „Du schaust in dem Bikini aber auch hübsch aus.“ „Danke...“, fügte sie hinzu, „Wollen wir ins Wasser springen?“ „Gerne doch!“ Sie hielten gegenseitig ihre Hände, gingen wenige Schritte zurück und sprangen dann zusammen ins Wasser. Ryoma, der sich wieder mal sein Oberteil auszog, hielt eine kleines Nickerchen, was Myu ebenfalls tat. Nach ein paar Stunden wachte er wieder auf und sah Oto und Ginta immer noch im Wasser schwimmen. Er gähnte genüsslich, streckte seine Arme aus und berührte Myu, die daraufhin auch aufwachte. Sie war aber gar nicht erfreut darüber und sprang Ryoma wieder auf die Brust. (Was dann geschah, ist offensichtlich XDD) Als sie aber ihm das Gesicht zerkratzen wollte, packte Ginta sie am Hals und legte sie sanft auf die Decke. „Hör auf, Ryomas Gesicht immer zu zerkratzen... Und du, Ryoma, nerv sie nicht immer! Ihr müsst endlich miteinander klarkommen!“, schimpfte Ginta. Ginta legte sich nun auch hin, trocknete sich im Rest der Sonnenstrahlen, denn schon nach einer nicht allzu langen Zeit, ging sie unter. Die Sonne tauche die idyllische Landschaft in die Farben gelb, orange und rot. Ginta erinnerte sich schlagartig an den letzten Urlaub, den er mit seinen Eltern, seiner Großmutter und Sora verbracht hatte. Sie verbrachten ihn am Meer, leider wusste Ginta nicht mehr, wo genau das gewesen war. Auf jeden Fall, erinnerte er sich an diesen einen Abend. Alle waren spazieren gegangen, den Strand entlang und als die Sonne unterging, wurden das Wasser, der Himmel und der Strand genauso in diese Farben getaucht. Nun kam auch Oto aus dem Wasser und trocknete sich ab. „Oh... Ihr habt ja schon Feuer gemacht! Das ist aber lieb...“ „Das mach ich doch gerne, liebe Oto!“, freute sich Ryoma. Nach einer Weile war es schon dunkel, sie hatten fertig gegessen, und Oto und Ginta hatten sich auch schon längst wieder umgezogen. Die Mondsichel erschien am Himmel, viele kleine Sterne waren am Himmel zu sehen, und plötzlich erkannte Oto ein Boot, das genau vor ihrem Lager den Anker lichtete. „Wer kann das nur sein?“, fragte sich Ginta. Die Person kam näher, und im Schimmer des Feuers konnte man einen jungen Mann erkennen. Er trug nur eine Hose und Sandalen, hatte schwarzes, schulterlanges Haar, das er zu einem Zopf zusammengebunden hatte. „Was macht ihr da!?“, beschwerte er sich. Er hatte eine nicht allzu tiefe Stimme. „Wir übernachten hier!“, warf Ryoma zurück. „Aber das ist mein Platz! Habt ihr das ‚X’ auf dem Boden denn nicht gesehen!?“ „Ich hatte gedacht...“, sagte Ryoma, „Das ist ein ‚X’-tra Platz für ein Lagerfeuer!“ „Streiten nützt doch jetzt auch nichts... Dann lasst mich wenigstens mit an eurem Lagerfeuer sitzen... Darf ich mich vorstellen? Ama Enshû, mein Name...“ Die drei waren ganz verwundert, wieso er plötzlich so friedlich war. Er musste in die drei auch ein großes Vertrauen haben, denn niemand Fremdes würde sich einfach so hinzusetzten. Erwartungsvoll sah Ama in die Runde, und erwartete wohl, dass irgendeiner anfing. „Ehm...“, fing Ginta an, „Mein Name ist Ginta Sabekaze... Und das sind Oto, Ryoma, und unsere Katze Myu...“ Als Ama den Namen Oto hörte, schaute er sie an und sagte: „Schön, deine Bekanntschaft zu machen!“ Ganz überrascht schaute sie ihn auch an und stotterte: „Mich... freut... es auch!“ Vertrauenswürdig fragte er dann weiter: „Was macht ihr hier so?“ „Wir reisen nach Vernezye...“, fügte Ryoma hinzu. „Sicherlich eine schöne Stadt... War noch nie dort... Nun ja... Ich war gerade draußen auf dem Meer!“ Oto konnte ihren Blick nicht von ihm lassen. Sein ganzer Oberkörper war mit Narben versehen, auch seine Oberarme. „Wenn ich mal fragen darf... Woher hast du diese großen Narben? Ich weiß… Das ist ein wenig zu persönlich... aber...“ „Ach... Das kommt von gelegentlichen Kämpfen mit Meerestieren!“, er lächelte sie an und lachte dann. Ginta hatte ein komisches Gefühl, auch sein Mal meldete sich bei ihm. Es kribbelte ein wenig. „Nun ja... Schöner Strand hier... Nicht wahr?“, Ama schaute wieder zu Oto rüber, die rot im Gesicht wurde. „Ja... Das ist wahr...“ Ginta verließ dieses Gefühl nicht und er erkannte, dass Ama eine besondere Person war. Seine Aura war gutmütig. Das war das Einzige, was er spüren konnte. „Ama... Warum bist du eigentlich alleine?“, fragte Ginta vorsichtig. Er lies erstmal einen großen Seufzer los und fing an: „Ihr scheint mir echt nette Menschen zu sein, so was kann ich spüren... Nun ja... Ihr müsst wissen... Ich habe meine Eltern in einem großen Sturm draußen auf dem Meer verloren...“ „Ich kann das gut verstehen... Ich habe... meine Eltern auch verloren...“, meinte Ginta. „Wirklich? Das tut mir Leid... Oh ja... Da hab ich auch gleich eine Frage! Was macht ihr denn in Vernezye?“ Ginta beugte sich zu Oto, die neben ihr saß, und flüsterte ihr irgendetwas ins Ohr, das Gleiche tat er bei Ryoma. Ama schaute nur verwundert zu. „Also... Weißt du... In Wirklichkeit ist das so...“, Ginta fing an, alles zu erzählen, denn er verlor das Gefühl nicht, dass Ama eine besondere Person war. Erschrocken wich Ama zurück und meinte: „DAS ist gut zu verstehen! Du bist arm dran... Du hast es gut, du kannst dich für deine Eltern rächen, ihnen den ewigen Frieden geben... Ich jedoch kann nur täglich hinausfahren und sie suchen, mit der Hoffnung, dass sie noch leben...“ „Aber...“, sagte Oto, „Du gibst deinen Eltern doch auch eine ruhendes Gefühl. Sie wissen sicherlich, dass du dir jeden Tag Sorgen um sie machst...“ „So... habe ich das ja noch nie gesehen...“ Sie unterhielten sich noch den restlichen Abend und legten sich gemeinsam schlafen. Mitten in der Nacht wachte Ginta auf, setzte sich hin und schaute auf die anderen. Oto war nicht zu entdecken und er schaute sich um. Er konnte etwas auf dem Wasser entdecken, eine Person, die im Mondschein tanzte. Bei näherer Betrachtung konnte er erkennen, dass es eine weibliche Person war. ‚Oto... Das kann doch nicht Oto sein? Oder doch... Sie hat die gleichen Haare... Nein... DAS IST OTO!’ Oto tanzte auf dem Wasser, das sich rhythmisch mit ihr bewegte. Verwundert sah er ein paar Minuten zu, doch dann schlief er ein.
Kapitel 16 - Aus Gintas Erinnerungen
Spoiler:
Ginta lief fröhlich und gut gelaunt die Stufen bis zum Hof hinauf. Als er seine Großmutter sah, stellte er seinen Schulranzen in die Ecke. „Oba-san! Rate mal, was heute los ist!“, rief der kleine Ginta. Lächelnd stützte sie sich auf den Besen und fragte: „Was ist denn los, Ginta?“ „Wir haben heute keine Hausaufgaben aufbekommen!“, sagte er stolz. „Das ist aber schön.“ Sie nahm den Besen wieder in die Hand und fegte weiter. „Weißt du was, Oba-san?“ „Nein...“, antwortete sie mit liebevoller Stimme. „Ich darf doch heute bei Sora übernachten! Das wird soooo super! Wir werden Comics lesen und was spielen und...“ Er rannte in den Schuppen, holte sich dann auch einen Besen und fuhr fort: „...darum kann ich dir heute ein wenig helfen!“ Mit dem Besen, der größer war als er selbst, versuchte er nun, blitzschnell den Hof zu kehren. „Ruh dich doch ein wenig aus! Du hast dir auch mal eine Pause verdient!“, sagte er grinsend und fegte weiter. „Wenn du das so sagst...“ Sie setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Schuppen stand. Der Hof war groß. Im Osten stand der Himmelsschrein, der jeden Morgen von der aufgehenden Sonne angestrahlt wurde. Im Westen, genau gegenüber, stand das Wohnhaus. Im Norden ging dann der Hof zu Ende und im Süden waren die Stufen, die einen zu einer Nebenstraße führten. „Du sag mal, Oba-san... Sind Mami und Papi noch da?“ „Sie warten nur darauf, dir tschüss zu sagen...“ Ginta warf gleich den Besen auf den Boden und rannte ins Haus. Er macht die Tür zur Küche auf, in der noch seine Eltern waren. Sein Vater nahm noch einen kräftigen Schluck Wasser. „Ginta, da bist du ja… Wie war die Schule?“, fragte seine Mutter, die sich zu ihm hin beugte. Ihre großen, grünen Augen sahen ihn an. Er mochte ihren Blick. In ihren Augen war immer ein bestimmter Glanz, der ihn immer an schöne Sachen erinnerte. „Wir haben heute keine Hausaufgaben auf!“, schoss es aus ihm heraus und er grinste wieder. „Du kannst von Glück reden, dass heute Freitag ist…“, sagte sein Vater und wuschelte ihm durch die Haare. „Ihr wisst ja, dass ich heute bei Sora übernachten darf, nicht wahr?“ „Klar! Aber du musst schön brav sein, bei den Machichimas... Ok?“ „Geht klar, Paps!“ Sein Vater hatte, genau wie er, weiße Haare, die aber im Licht grau schimmerten. Seine Mutter hingegen hatte langes, rot-braunes Haar. „Also... Schön brav sein, ich hab dich lieb, bis morgen…“, sagte seine Mutter und verschwand zusammen mit seinem Vater aus der Küche. „Tschüss! Viel Spaß bei der Arbeit!“, rief Ginta noch hinterher. Nachdem er seinen Schulranzen aufgeräumt hatte, den Hof fertig gefegt und dann noch zu Mittag gegessen hatte, packte er nun die Sachen für den Abend ein. Nach einer Weile war er schon fast fertig, ging die Treppen hinunter, öffnete die Tür zur Küche und sagte: „Oba-san... Ich brauch deine Hilfe…“ Dass er dabei nicht rot wurde, war ein Wunder. Er fuhr fort: „... Ich schaffe es nicht, die Sachen in den Rucksack zu packen... Hehe...“ „Nun gut... Dann werde ich dir mal helfen…", seufzte seine Großmutter, stand auf und lief die Treppe nach oben. Nach einer Weile war auch der Rucksack gepackt. „Vielen Dank!“, bedankte er sich und verbeugte sich. „Du bist schon ein einer...", sagte sie lächelte ihn an, und ging wieder nach unten. Er setzte sich auf sein Bett und wartete ab, bis es klingelte. Nach 10 Minuten war es auch schon soweit. Er nahm seinen Rucksack, stürmte aus dem Zimmer und verabschiedete sich noch schnell von seiner Großmutter. Vor der Tür stand auch schon Sora, die ihn mit dem Fahrrad abholte. „Bist du bereit?“, fragte sie und wurde ein wenig rot im Gesicht. „Klaro!“, gab er als Antwort, rannte zum Schuppen und holte sein Fahrrad heraus. Auch er stieg nun auf sein Fahrrad und beide radelten zu Soras Haus. Als sie ankamen, stellten sie ihre Fahrräder in deren Schuppen, und gingen ins Haus. Mittlerweile war es schon Abend geworden und Soras Mutter rief zum Essen. An diesem Abend gab es Okunumiyaki, Gintas Lieblingsgericht. Sie unterhielten sich noch ein wenig, aber dann verschwanden Sora und Ginta in Soras Zimmer. Der weitere Abend verlief ganz normal. Die beiden spielten, erzählten sich etwas und hörten Musik. Als die Nacht anbrach, fing es an, mächtig zu stürmen. Dicke Regentropfen schlugen gegen das Fenster. Es wurde leise. Alle Lichter gingen aus, und Sora kuschelte sich neben Ginta unter eine Decke. Die beiden saßen auf ihrem Bett. Sie wurde ganz rot, als sie ihren Kopf gegen Gintas Arm legte. Ginta merkte das aber nicht, sondern machte sich eher Gedanken, über seine Eltern, die immer noch unterwegs sein mussten. Sie hatten ihm noch gesagt, dass sie etwas länger unterwegs sein würden. Es blitzte und Sora kuschelte sich noch ein wenig enger an Ginta. ‚Sora…’, dachte sich Ginta, ‚Sie...’ Es blitzte wieder und Sora klammerte sich richtig an Ginta. ‚Hat sie Angst vor Stürmen?’ Er blickte sie an. Sie hatte ihre Augen geschlossen und zitterte ein wenig. „Sora...“, flüsterte er. Sie schaute zu ihm hinauf. Er konnte ihren Herzschlag spüren und auch sein Herz fing plötzlich an, heftig zu schlagen. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ständig musste er sie ansehen. Sie schloss ihre Augen. Ihre Gesichter bewegten sich aufeinander zu und dann geschah es, sie küssten sich. Auch Ginta schloss nun seine Augen. In diesem Moment konnte er nur wenige Sachen spüren: ihren leichten Atem, ihre Lippen und den synchronen Herzschlag. Jetzt wusste er gar nicht mehr, was geschah. Doch nach einer kurzen Zeit, merkte er, dass Sora eingeschlafen war und legte sie richtig hin. Danach legte er sich auch auf seine Matratze und schlief ein. Der nächste Morgen verlief wieder ganz normal, bis auf das Bewusstsein von Ginta, dass er Sora geküsst hatte. Den restlichen Tag verbrachten die zwei noch mit Spielen. Am Abend fuhr er mit dem Rad allein nach Hause. Die Wolken zogen wieder zusammen und es sah aus, als ob es gleich wieder regnen würde. Deswegen trat er umso kräftiger in die Pedale. Als er ankam, sah er seine Großmutter in der Mitte des Hofes. Sie kniete nieder und schaute in den Himmel. Schnell stellte Ginta sein Fahrrad ab, rannte zu ihr hin und sprach: „Oba-san! Was machst du hier? Es ist kalt und feucht... Gehen wir ins Haus!“ Sie sah ihn an; Tränen kullerten ihr über das Gesicht. „Ginta!“, rief sie und umarmte ihn fest, „Du musst jetzt stark sein... Sei stark, Ginta!“ „Aber Oba-san... Was ist denn los?“, fragte er. „Deine Eltern...“, schluchzte sie, „Sie sind jetzt an einem schöneren Ort... Sie hatten einen Unfall...“ Die Welt blieb für ihn stehen, er konnte nichts sagen. Ihm kullerten die ersten Tränen über das Gesicht und es fing an zu Regnen, nein, es schüttete. Ginta bewegte sich nicht. Er musste die ganze Zeit an seine Eltern denken. All die schönen Erinnerungen kamen in ihm hoch. ‚Warum... Warum meine Eltern?’, dachte er sich, ‚Warum sind sie... tot!?’ Die nächsten Tage verliefen ruhig. Ginta sperrte sich in sein Zimmer ein und sprach kein einziges Wort. Alles war vergessen, er musste nur noch an seine Eltern denken. „Komm doch aus deinem Zimmer! Das bringt doch nichts, Ginta! Komm mit in den Schrein, wir beten für die beiden...“, schlug seine Großmutter immer wieder vor. Das geschah genau vor 6 Jahren.
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Thema: Re: Ke°Ka°Ze ~ pok~EMO~n Di Aug 05, 2008 11:50 am
Kapitel 17 - Vernezye, Hafen des Glücks
Spoiler:
Der Morgen brach an. Ginta, Oto und Ryoma wurden sanft von dem Rauschen des Meeres geweckt. Ryoma setzte sich auf, gähnte kräftig und sah sich den morgendlichen Strand an. Er entdeckte Ama, der ein paar sportliche Übungen verrichtete. Nachdem Ama mit den Liegestützen fertig war, legte er die Hände auf den Boden, holte Schwung mit seinen Beinen und machte einen Handstand. „Der ist ja richtig gut...“, dachte sich Ryoma. Neid wollte sich in ihm breitmachen, aber im richtigen Moment wandte er seinen Blick zu Oto und Ginta. Die beiden setzten sich auf und schauten sich erstmal um. Ebenfalls entdeckten sie Ama, der immer noch einen Handstand machte. „Seit wann bist du denn schon wach?“, fragte Oto und gähnte herzhaft. „Kein Wunder, dass er so viele Muskeln hat“, fügte Ginta hinzu. „Ich bin seit Sonnenaufgang wach und trainiere...“, gab Ama zur Antwort. „Seit Sonnenaufgang? Wie lang haben wir geschlafen?“ „Sehr lange, Oto. Es sind sicherlich schon fünf Stunden vergangen...“ „Fünf Stunden!? Ist ja cool“, sagte Ryoma, der sich schon angezogen hatte. „Ja... Das kommt gut hin...“, erwähnte Ama. Ginta hörte nicht genau hin, er war zu müde. Während Oto sich hinter den Büschen, die weit vom Lager entfernt waren, umzog, stand auch Ginta endlich auf, und streifte sich sein T-Shirt über den Körper. Danach kam die Hose dran. Er stand auf einem Bein, um mit dem anderen in ein Hosenbein zu schlüpfen. Leider war er immer noch nicht ganz fit und verlor das Gleichgewicht. Doch bevor er mit einer Seite auf dem sandigen Boden aufkam, schlug er seine Hände auf den Boden und machte ein Rad. Am Ende stand er wieder auf den Beinen und zog sich nun seine Hose an, ohne umzufallen. Dies konnte aber keiner sehen, da Ama immer noch mit seinem Handstand beschäftigt war und Ryoma sein Zelt zusammenbaute. „Du sag mal, Ama...“, fing Ginta an. „Ja, was ist denn?“, fragte dieser. „Jetzt, da du weißt, dass wir über das Meer auf einen anderen Kontinent reisen, hättest du nicht Lust, mit uns zu kommen? Vielleicht ist deine Familie dort?“ „Ginta... Danke für dein Angebot... Aber ich will hier nicht weg. Ich lebe schon seit vielen Jahren hier. Das Meer, der Strand, sogar die Tiere sind mir sehr ans Herz gewachsen. Ich finde, es ist hier der schönste Ort auf der ganzen Welt.“ Ama zog eine traurige Miene und Ginta spürte sofort, dass da etwas nicht stimmte. „Wirklich? Ähm... Ja gut... Wenn du nicht willst...“, murmelte Ginta und sah bedrückt zu Boden. ‚Was ist mit mir los? Warum... Warum finde ich es nicht gut, dass Ama hier bleibt? Ist es wegen dem Gefühl von letzter Nacht? Ich muss es akzeptieren...’ Das waren die Gedanken von Ginta, die jedoch von Oto unterbrochen wurden. „Dagegen können wir nichts machen“, flüsterte sie in sein Ohr. Sie war schon fertig umgezogen, hatte ihre Haare gemacht und baute ebenfalls ihr Zelt ab. Ginta schaute ihr nur verwundert nach. Nach einer Weile waren alle Zelte abgebaut, alles wieder zusammengepackt und auch Myu tauchte wieder auf, die wohl eine kleine Erkundungstour gemacht hatte. „Jetzt ist es wohl Zeit, Abschied zu nehmen“, meinte Ama, der aber auch schon längst seine Übungen beendet hatte. „Abschied...“, flüsterte Oto. Sie merkte nun, was ihr an Ama alles gefiel. Es war einfach zu schade, dass er nicht mit ihnen mitreiste. Gerade konnte sie noch die Tränen unterdrücken. „Aber wir sehen uns doch irgendwann wieder?“, erkundigte sich Ginta, der Ama seine Hand reichte. „Aber sicher! Darauf könnt ihr wetten!“, entgegnete Ama. „Lieber nicht...“, nuschelte Ryoma. „Hast du was gesagt?“ Ama grinste. „Ich meinte nur: Tschüss!“ Er nahm seine Sachen und ging schon mal vor, ohne jegliche Gefühle zu zeigen. Ryoma zeigte Ama sozusagen die ‚kalte Schulter’. Ama wandte sich zu Oto, nahm ihre Hand, und küsste diese. „Liebe Oto... Ich wünsche dir alles Gute. Ich hoffe, dass ich dich noch einmal wieder sehen kann.“ Ihr Gesicht wurde rot. Verwundert sah sie ihn an und sagte: „Danke... Wir sehen uns bestimmt.“ Nun hatte jeder sich verabschiedet, Ama verschwand mit seinem Boot auf dem Meer und Ginta und Oto waren immer noch ein wenig bedrückt. Aber die Reise ging weiter. Es dauerte sicherlich nur noch 10 Minuten bis sie das Stadttor Vernezyes erreichten. Ob Ama sie wirklich wieder treffen würden, und wann das sein würde? Die drei wussten es nicht. Aber sie wussten, dass Ama in der kurzen Zeit ihrer Begegnung wirklich ein Freund geworden war. Ginta und auch Oto, spürten in ihm etwas Besonderes. Nach einigen Minuten erreichten sie das riesige Stadttor. Es waren lauter Reliefs von Schiffen, Booten und einem riesengroßen Markt darauf. Sie blieben aber nicht lange genug davor stehen, um es sich genau anzusehen. Die Neugier packte die drei und so betraten sie ‚Vernezye, der Hafen des Glücks’, wie es auf einem Schild geschrieben stand. „Der Hafen des Glücks... Hört sich sehr interessant an“, sagte Oto. „Was es hier wohl alles gibt?“, fragte Ryoma. „Lasst uns erstmal den großen Markt anschauen! Danach können wir uns ja dann über die Fähre erkundigen, geht das klar?“, wollte Oto wissen. Das taten sie dann auch. Auf dem Weg zum Markt mussten sie nur die Hauptstraße entlanglaufen. Die Gebäude sahen alle sehr alt aus und die Straßen ebenfalls. Die Fassaden der Häuser waren alle in beige, weiß und gelb gehalten. Sie sahen Wohnhäuser, Läden und viele andere Gebäude in denen viele verschiedene Menschen lebten und arbeiteten. Nach nicht allzu langer Zeit sah Oto eine kleine Hütte. Vor dieser stand ein Schild mit der Aufschrift: ‚Wahrsagerin Sayoko, ich enthülle die Zukunft und kläre die Vergangenheit’. Dies weckte sofort ihre Neugier. „Wow! Lasst uns da mal reingehen... Bitte!“, rief sie Ginta und Ryoma zu, die etwas langsamer liefen. „Eine Wahrsagerin? Pah!“, meinte Ryoma höhnisch. „Das wird doch sicherlich lustig“, grinste Ginta, „Jetzt komm doch, Ryoma!“ Der Raum, den sie betraten, war geschmückt mit lauter Schmuck, Figuren, Puppen und anderen Accessoires. Voller Begeisterung schritt Oto voran und schaute sich um. Etwas Mysteriöses lag im Raum. „Kommt doch ganz herein...“, bat eine weibliche Stimme. „Das ist sicherlich so eine Kleine, Fette...“, flüsterte Ryoma. Voller Verwunderung entdeckte Ryoma eine 1,77m große Frau, die lange dunkelpinke Haare hatte. Ihr Körper war von einem schwarz-violetten Umhang verhüllt. Ginta und Oto setzten sich an ihren Tisch, Ryoma hingegen blieb stehen. „Hallo, ihr zwei... Willkommen in Sayokos Wahrsagerei, was kann ich für euch tun?“ „Ich möchte bitte meine Zukunft vorhergesagt bekommen...“ „Darf ich erstmal deinen Namen erfahren?“ „Ich heiße Oto...“ Ginta hatte wieder so ein komisches Gefühl. Er sagte nichts, sondern sah nur zu, was die Wahrsagerin praktizierte. Sie nahm Otos Hand, legte ihre darauf und murmelte etwas. Begeistert sah Oto zu und wartete auf ein Ergebnis. Es war fast still, Ryoma tippte mit seinem Fuß ungeduldig auf den Boden, aber sonst hörte man nichts mehr. „Ich sehe schon...“ „Was sehen Sie, Sayoko?“ Erwartungsvoll blickte Oto zu Sayoko auf. „Du wirst bald etwas Enormes tun, was niemand von dir erwartet... Nass... Es wird sehr nass... Danach wird dir eine große Menge danken! Außerdem brauchst du mich nicht siezen, ich bin erst 28“, sagte Sayoko und zwinkerte ihr zu. „Aha... So ist das...“ Sie hatte keine Ahnung, was die Worte bedeuten, aber ihr blieb nichts anderes übrig, außer an diese Worte zu glauben. „So... Das kostet dann...“ Doch bevor die Wahrsagerin ihren Satz beenden konnte, hörte man von draußen einen gewaltigen Lärm. Sofort stürmten die drei aus der Hütte, um sich einen Überblick verschaffen zu können. Eine riesige Menschenmenge stand vor einem hohen Haus. Auf dem Dach stand jemand und hielt etwas in den Händen. Er schrie so etwas wie: „Gebt mir endlich das Geld, oder das Kind stirbt!“ Man konnte es nur schwer verstehen. Ginta wusste sofort wie er handeln sollte. Plötzlich ließ der Kerl auf dem Dach das Ding los. Es stellte sich als Baby heraus. Ohne jeglichen Gedanken zu verlieren, rannte Ginta durch die Masse um das Baby aufzufangen. Einige der Menschen schrien um das Kind, andere rannten nach Hause, um die Polizei zu rufen. Die, die von Ginta angerempelt wurden, beschwerten sich, was für ein Rüpel er sei. „Wer das Baby fängt, stirbt! Verstanden!?“, rief der Kerl auf dem Dach und ließ ein paar Schüsse los. All die Menschen die unten standen, liefen kreischend weg. Doch Ginta rannte dem fallenden Baby entgegen, um es aufzufangen. ‚Eine Menge wird mir danken...’, dachte sich Oto, ‚Es wird sehr nass? Was meint sie damit? Etwa Blut?’ Weiter in ihre Gedanken vertieft, rannte sie um das Haus herum, um einen Eingang zu finden. Ryoma rannte ihr hinterher. Als Sayoko es jedoch ebenfalls schaffte, ihre Hütte zu verlassen, sah sie niemanden mehr vor sich. „Wenn ich die drei erwische! Die werden das Dreifache bezahlen!!!“, schrie sie wütend und verschwand kurz in ihrem Zelt. In der Zwischenzeit schaffte es Ginta, das Kind aufzufangen und den Schüssen dieses Typen auszuweichen. „Was soll das!? Was machen Sie da!?!“, rief er hinauf, „Wie können sie so entsetzliche Dinge tun!?!“ „Wenn ich das Geld nicht sofort bekomme, dann werdet ihr beide sterben!!!“ Ginta wich geschickt weiteren Schüssen aus und versuchte, sich den Kerl genauer anzusehen. Er trug einen langen schwarzen Mantel, was nichts Gutes bedeuten sollte. ‚Oh nein! Das kann doch kein Shal sein!’, dachte sich Ginta. Als es ihm klar wurde, spürte er wieder diese Wut. „Warte, junger Mann! Hier... Hier!“, schrie eine andere Stimme. Ginta sah sich um. An einer nicht allzu weit entfernten Straßenecke stand ein Mann und winkte. Glücklicherweise konnte der Kerl auf dem Dach diesen nicht entdecken. In der Zwischenzeit fanden Oto und Ryoma die Tür und klingelten bei jeder Familie. „Machen Sie mir bitte auf!?“, bat Ryoma, „Auf dem Dach ist ein Verrückter, ich bin da, um zu helfen!“ Die Tür öffnete sich, und eine alte Frau stand dahinter. „Kommen Sie rein, kommen Sie rein!“, sagte die alte Frau, die Oto und Ryoma anlächelte. „Vielen Dank“, presste Oto noch aus sich raus, bevor sie die Treppen nach oben stürmte. „Was die Kinder heutzutage alles für Spiele spielen...“, wunderte sich die alte Frau kopfschüttelnd. „Kommt doch später bei mir vorbei! Ich mach euch einen Tee“, rief sie noch den Treppengang nach oben. Dies wurde aber von Ryoma und Oto nicht wahrgenommen. Ginta wich weiter den Schüssen aus und rannte zu der Straßenecke, wo der Mann stand. „Das ist mein Kind, vielen Dank, dass du es gerettet hast...“, bedankte sich dieser und stellte sicher, dass das Baby gesund war. Er war etwas größer als Ginta, schlank und hatte eine Kapitänsmütze auf. Seine Haare waren schwarz. Das sah man an seinem Schnauzer. „Mein Name ist Relid J. Sendo... Nochmals vielen Dank!“ Tränen liefen ihm über das Gesicht. „Ich bin Ginta... Sorry, aber ich muss diesen Kerl aufhalten, bis gleich!“ Ginta rannte sofort zurück. Ginta war schon etwas erschöpft, aber durch die Wut wurde er mehr und mehr angetrieben. Oto und Ryoma standen nun vor der Dachtür. Ohne zu wissen was sie erwartete, öffneten sie die Tür. Das Herz von Oto pochte schon wie wild; das Adrenalin schoss ihr durch den ganzen Körper. Auch Ryoma wurde ein wenig nervös. Der Kerl mit dem schwarzen Mantel stand am Rand des Daches und merkte nicht, dass Oto und Ryoma ebenfalls auf dem Dach waren. „Wir machen das so...“, flüsterte Ryoma. „Geht klar...“ Oto schlich sich an den Typen heran und tippte ihm auf die Schulter. Dieser drehte sich zu ihr herum. Siegessicher wollte er Oto packen und als Geisel nehmen, diese duckte sich jedoch. Ryoma, der hinter ihr stand, hatte nun die Möglichkeit, ihm ins Gesicht zu schlagen. Schnell wurde dieser Typ bewusstlos und fiel auf Oto, die wieder auswich. „Hey, was geht da oben ab!?“, rief Ginta. „Alles in Ordnung!“, rief Ryoma zurück. „Ryoma? Was macht denn der da oben?“ Erleichtert blieb Ginta stehen, grinste und ihm wurde klar, dass es vorbei war. „Ginta! Was ist nun passiert?“ Relid J. Sendo lief ihm entgegen. „Meine Freunde haben offensichtlich diesen Kerl bewusstlos geschlagen... Was wollte der eigentlich?“ „Nun ja... Er wollte mich erpressen... Er verlangte für mein Kind eine sehr hohe Summe Geld. Hier in diesem Koffer sind unsere letzten Ersparnisse. Kann ich mich denn nicht in irgendeiner Art erkenntlich für eure Heldentat zeigen?“ „Ja, wir wollen eine Fähre nach Ruterion nehmen, haben aber keine Ahnung, wo der Hafen ist und wo man sich Karten kauft.“ „Das ist ja mal ein Zufall!“, Relid fing an zu lachen, „Ich bin der Kapitän des einzigen Luxuskreuzers der nach Ruterion fährt!“ „Luxuskreuzer?“ Verdutzt schaute Ginta Relid an. „Ich lade euch ein, mit an Bord zu gehen! Alles ist kostenlos!“ „Luxuskreuzer... Kosten... Kostenlos?“, stotterte Ginta, „G... Gerne doch! Vielen, vielen Dank!“ Ginta musste dem Verlangen widerstehen, voller Freude herum zu springen. „Ich muss danken, du hast meinen Sohn gerettet!“ „Ach, das war doch gar nichts...“ Nach einer Weile stießen auch Oto und Ryoma dazu. „Da seid ihr ja! Wo habt ihr den Kerl hingebracht?“ „Ein paar nette Polizisten haben ihn uns abgenommen“, erklärte Oto. „Darf ich vorstellen: Relid J. Sendo, der Kapitän des Luxuskreuzers, der uns nach Ruterion befördert!“ „Luxuskreuzer!? Wow, vielen Dank! Ja, vielen, vielen Dank!“, bedankte sich Oto begeistert. „Kein Schiff!!!“, murmelte Ryoma, so dass es niemand verstehen konnte. „Ach... Es ist schon so spät! Kommt doch mit, ich muss meine Gattin noch am Hafen treffen. Sie organisiert gerade die Beladung.“ „Geht klar“, antwortete Ginta. So gingen die fünf zum Hafen hinunter, um die Gattin von Relid J. Sendo zu treffen. „WAS soll das hier eigentlich!?!“, schrie Sayoko, die gerade wieder aus ihrer Hütte gekommen war. Jeder in ihrer Umgebung konnte merken, was für eine Wut sie gerade versprühte. „Wer konnte ahnen, dass meine Tchou-Puppen wieder Ärger machen? Und jetzt sind auch diese drei da verschwunden!“ So machte sich Sayoko auf die Suche nach Ginta, Ryoma und Oto. Nach der Bekanntmachung mit der Gattin des Kapitäns schauten die drei sich das Schiff an, besser gesagt: den Luxuskreuzer. Die Gänge waren alle mit Gold verziert, seltene Kunstwerke schmückten die Hallen und überall hingen glitzernde Kronleuchter. „Das hier ist eure Suite“, sagte Relid, der sie rumführte. „Wow, die ist aber groß!“, bewunderte Oto. „Kommt doch am Abend bitte zu mir hoch.“ „Das machen wir sicherlich“, erwiderte Ginta und grinste. Der Kapitän verschwand und Ginta, Oto, Ryoma und Myu machten es sich in ihrer Suite bequem.
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Thema: Re: Ke°Ka°Ze ~ pok~EMO~n Di Aug 05, 2008 11:51 am
Kapitel 18 - Stürmendes Meer Teil 1
Spoiler:
Ginta und Oto machten nun eine Erkundungstour durch das Schiff. Ryoma und Myu wollten lieber in der Suite bleiben. Der leichte Wellengang machte den beiden zu schaffen. Der Weg der beiden anderen führte erstmal durch einen Gang, der mit einem roten Teppich ausgelegt war. Seitlich an den Wänden waren goldene Kerzenhalter, die mit allen möglichen Akanthen (Ornamentmotiv des antiken Griechenlands, meist blattförmige Gebilde) und Friesen verziert waren. Dieser Gang führte Ginta und Oto noch an einer Vielzahl von anderen Suiten, Kajüten und Kabinen vorbei. Hektische und beschäftigte Putzfrauen und andere Mitarbeiter kamen den beiden entgegen. Weiter führte sie ihr Weg durch das Schiff zum nächsten Deck. Deck 5 war das Passagierdeck. Auf dem folgenden Deck 4 waren sämtliche Unterhaltungsräume untergebracht. Sie gingen die Treppe nach oben und standen in der Mitte einer riesigen Vorhalle, in der viele Sitzmöglichkeiten, Tische und sogar eine Bar vorhanden waren. „Schau dir das mal an, Ginta! Was für eine riesige Halle!“, sagte Oto, deren Begeisterung man in ihren großen, glitzernden Augen ablesen konnte. Ginta ging zur Karte, die nicht weit von der Treppe entfernt war und las vor: „Sie sind hier (ein roter Punkt war durch einen Pfeil markiert). Sie stehen inmitten der zweitgrößten Halle des Luxuskreuzers. Auf diesem Deck haben sie viele Möglichkeiten sich sportlich zu betätigen, zusammen mit Freunden im Casino zu sein, oder einfach an der Bar einen genüsslichen Abend zu verbringen. Folgende Sachen finden sie hier: ...“ Ginta zählte die Räume und Aktivitäten nicht mehr auf, sondern schwenkte gleich um, um sich diese Halle genauer anzuschauen. „Sag mal, Oto... Kommt dir diese Halle nicht bekannt vor?“ „Nicht, dass ich wüsste... Auch wenn ich jetzt genauer hinschaue, erkenne ich nichts, dass ich schon einmal gesehen habe", behauptete sie, kratzte sich am Kopf und schüttelte verneinend den Kopf. „Mhh... Vielleicht bilde ich es mir auch nur ein“, endete Ginta. Da sie noch zu jung für das Casino waren, wendeten sie sich zur Sporthalle. Diese war gefüllt mit vielen Sportgeräten, die schon alle von Gästen besetzt waren. Einige kannte Ginta noch gar nicht, betrachtete sie näher und wunderte sich, wie diese funktionierten. „Was man damit wohl alles trainieren kann?“, fragte Ginta neugierig. Kalt entgegnete Oto: „Auf jeden Fall nicht dein Gehirn.“ Sie war wohl nicht sehr davon begeistert und drängte Ginta, so schnell wie möglich weiter zu gehen. Am Ende der Sporthalle angelangt, wartete die nächste Treppe auf Oto und Ginta. Etwas genervt ließ Ginta ein Stöhnen los und sagte: „Nicht schon wieder eine Treppe...“ In diesem Moment lief ein Matrose vorbei und hörte dies. „Warum benutzen Sie nicht den Aufzug?“, schlug er vor und deutete mit seinem Finger auf die rechte Seite des Raumes. Auf dieser Seite war eine rotbraune Tür, die mit goldenen Schnörkeln verziert war. „Vielen Dank“, murmelte Ginta, doch der Matrose konnte das nicht mehr hören. Zu schnell ging er weiter. So bewegten sich die beiden in Richtung Aufzug. „Wer diese Tür wohl gemacht hat? Diese Verzierungen schauen echt schön aus“, wunderte sich Oto, die wieder dieses Glitzern in den Augen hatte. Eine Sekunde später öffnete sich die Tür und ein paar Menschen verließen den Aufzug. Ginta und Oto stiegen sofort ein und die Tür schloss sich hinter ihnen. „Man merkt, dass wir bald ablegen“, behauptete Ginta. „Wieso das denn?“ „Sieh doch. Die ganze Sporthalle war schon mit Gästen gefüllt, und einige weitere Personen sind gerade aus diesem Aufzug ausgestiegen. Es müssten also bald alle Personen an Bord sein“ „Wie lang wir wohl schon auf diesem Schiff sind?“ „Hast du die Uhren in der großen Halle nicht gesehen? Wir sind schon gut 3 Stunden auf diesem Schiff.“ „Tut mir Leid, Ginta, ich war viel zu beschäftigt, die Halle zu betrachten.“ Der Aufzug startete und fuhr eine Etage nach oben, zu Deck 3. Deck 3 war eigentlich nur ein Spazierdeck mit vielen Shops. Ein riesiger Gang führte die beiden vom Heck des Schiffes zum Bug. Beidseitig waren die Wände aus Glas. So konnte man das Meer auf der linken und die Shops auf der rechten Seite sehen. „Dieses Schiff hat aber echt alles zu bieten!“, rief Oto, deren Begeisterung wohl nicht aufhören wollte. „Das alles ist auf einem Schiff untergebracht?“ Ginta schlenderte den Gang entlang und sah sich die einzelnen Shops genauer an. Es standen viele Waren zur Auswahl. Es reichte von Uhren über Süßigkeiten, bis hin zu jeglicher Art von Abendgarderobe. Oto jedoch kümmerte sich mehr um das freie Meer. Ginta hatte Recht gehabt, es waren alle Passagiere auf dem Luxuskreuzer und schon seit einer gewissen Zeit war das Schiff auf hoher See unterwegs. Die Wolken zogen über den Himmel. Möwen versuchten, nach Fischen zu schnappen und die Wellen bewegten das Schiff sanft wie eine Wiege. Dies merkten vor allem Ryoma und Myu, die ja in der Suite geblieben waren. „Wieder mal ein Moment wo wir zwei alleine sind...“, meinte Ryoma, der einen Blick auf Myu warf. Sie lag auf Gintas Bett und bewegte sich keinen Zentimeter. Siegessicher grinste Ryoma, denn er wusste, dass er diesmal nicht von Myu angegriffen werden würde. Jedoch passierte etwas anderes mit ihm. Plötzlich bekam er ein komisches Gefühl, das von seinem Magen ausging. Schnell rannte er auf das nicht weit entfernte Klo um sich dort zu übergeben. Ryoma wurde wohl seekrank. Währenddessen kamen die anderen beiden endlich am Ende des Ganges an und nahmen den Aufzug, um auf Deck 2 zu gelangen. Deck 2 war das Oberdeck. Es ging ein leichter Wind und die beiden konnten viele Gäste entdecken, die an diesem sonnigen Tag die frische Meerluft genossen. Eigentlich gab es nichts Interessantes zu sehen. Es gab ein paar Sitzmöglichkeiten und zentral gab es eine Art Platz. Einige Matrosen liefen hin und her und brachten Tische mit sich, die sie gleich bedeckten. Ein paar andere schmückten diesen Platz mit Girlanden und Lichterketten. „Komm, Ginta, schauen wir mal, was der Kapitän macht“, schlug Oto vor. Ginta nickt nur und einen Moment später gingen sie auf die letzte Treppe zu, die zur Brücke, dem Deck 1, führte. Vorsichtig klopften sie an die dicke Tür und schauten durch das runde Fenster hindurch. Relid stand am großen Steuer, sah zur Tür hin und winkte den zweien zu. Nun öffnete Ginta die Tür und trat zusammen mit Oto ein. Voller Freude und Begeisterung schaute sie sich in dem großen Raum um. Ginta fing gleich an, sich mit Relid zu unterhalten, Oto jedoch musste sich die ganzen Apparate anschauen, die man zum Steuern eines Schiffes brauchte. „Schön, dass ihr hier hoch gefunden habt“, sagte Relid mit einem Lächeln auf dem Gesicht, „Darf ich vorstellen? Das ist Uminoko, meine reizende Gattin.“ Hinter ihm trat seine Frau hervor, die das Baby in den Armen hielt. „Ich konnte mich vorhin vor lauter Stress gar nicht vorstellen.“ „Was ich noch erzählen wollte...“, fuhr Relid fort, „Heute Abend gibt es eine große Gala. Ich würde euch drei gerne dazu einladen.“ „Wir nehmen natürlich an!“, erwiderte Oto, „Wie romantisch das wohl ist...“ „Aber wir haben gar keine Abendgarderobe...“, erwähnte Ginta beiläufig. „Darum habe ich euch auch heraufgebeten. Uminoko wird euch einkleiden.“ „Wir haben eine Garderobe für Mitarbeiter, da dürft ihr euch etwas heraussuchen...“ Oto konnte es gar nicht fassen. Einer ihrer größten Träume wurde wahr. Sie durfte auf einem Luxuskreuzer an einer Gala teilnehmen, ein wunderschönes Abendkleid tragen, und der beruhigenden Musik des Meeres lauschen. Ihre Augen glitzerten förmlich und gleich zog sie Ginta mit sich aus dem Raum raus, stürmte die Treppe hinunter und rief: „Wo bleiben Sie!? Wir haben nicht mehr lange Zeit, es ist bald Abend!“ „Oto, wir haben erst Nachmittag...“, murmelte Ginta. Dies hörte Oto aber nicht mehr.
In der Zwischenzeit fragte sich an einem anderen Teil des Schiffes eine junge Frau, wo sie gerade war. „Es ist so verdammt dunkel... Aber was erhofft man sich, wenn man kein Ticket hat“, lachte sie. „Aber meiner Meinung nach könnte dieser Lagerraum schon aufgeräumter sein...“ In diesem Moment öffnete sich die Tür und zwei Matrosen betraten den Raum. Sofort versteckte sich die junge Frau hinter einer der Kisten, um nicht entdeckt zu werden. „Die Chefin meinte, dass hier noch ein paar Tische sein müssten...“, behauptete der etwas größere Matrose. „Japp, hat sie... Aber wie es scheint, gibt es hier keine...“, meinte der andere und beide verschwanden. „Puh, noch mal Glück gehabt“, flüsterte sie. „Ich muss jetzt endlich diese Bälger finden! Sie haben mir immer noch nicht mein Geld bezahlt...“, meinte Sayoko mürrisch. So stand sie auf, öffnete die Tür und sah sich um. Da keiner zu sehen war, schlich sie sich den Gang entlang zur nächsten Treppe. ‚Das muss eines der untersten Decks sein... Wenn mich hier jemand findet, bin ich geliefert...’, dachte sie sich. ‚Aber was mache ich hier eigentlich!? Drei Bälgern hinterher jagen, die nicht bezahlt haben? Wie komme ich denn wieder nach Hause!?’ Sie fing schon fast an zu weinen. ‚Tja, das hast du dir selber eingebrockt Sayoko, da kommst du auch selber wieder raus!’ So kam es, dass Sayoko versuchte, sich von Deck zu Deck zu schleichen, ohne bemerkt zu werden, in der Hoffnung, Ginta, Oto und Ryoma endlich zu finden.
Mittlerweile erreichten Oto, Uminoko und Ginta die Garderobe. „Wenn ich mal fragen darf, wo ist denn der Große in dem roten Kimono?“ „Sie meinen Ryoma?“, fragte Ginta. „Ich glaube, er ist seekrank“, antwortete Oto, „Er liegt in unserer Suite und ruht sich aus. Ich vermute auch, dass er sie heute auch nicht mehr verlassen wird." „Also braucht ihr dann nur ein Abendkleid und einen Smoking? Dann nehmen wir doch für dich...“, Uminoko kramte in dem einzigen, riesigen Schrank nach Kleidern, die Oto passen könnten, „...Das hier!“ Sie zog ein dunkelrotes Kleid aus dem Schrank, das am unteren Ende goldene Verzierungen hatte. „Das ist...“, Oto staunte nur, „wunderschön!“ „Dann geh es doch mal bitte anprobieren, sicher ist sicher. Für dich Ginta... habe ich... das hier.“ Sie holte einen schwarzen Smoking aus dem Schrank. „Dazu kannst du dieses weiße Hemd tragen. Eine Krawatte brauchst du nicht, oder? Das macht dich nur älter.“ Grinsend nahm er den Smoking entgegen und meinte: „Soll ich es auch sicherheitshalber anprobieren?“ Uminoko nickte nur. Nach nicht allzu langer Zeit waren die beiden fertig umgezogen. Oto stand bereits vor dem Spiegel und betrachtete sich. „Das Kleid betont deinen Körper perfekt, du schaust aus wie eine Prinzessin“, bemerkte Uminoko lächelnd. „Meinen Sie wirklich? Ach... Da fühl ich mich gleich geschmeichelt... Ginta, komm endlich raus und zeig dich!“ „Nein... Ich will nicht!“, hörte man ihn aus seiner Kabine herausrufen. „Soll ich kommen und dich holen?“ „Nein, Oto, das brauchst du wirklich nicht!“ „Dann komm auf der Stelle raus!“ Die Tür öffnete sich, Ginta trat heraus und sah Oto an. Diese wiederum schaute Ginta an. „Oto... du... bist wunderschön...“ „Aber du erst, Ginta“, sagte sie und lächelte ihn an. Ginta stand nun da. Bekleidet mit einem Smoking, alle Knöpfe des Hemdes bis auf die Obersten geschlossen, die Haare gekämmt. „So kennt man dich ja gar nicht, Ginta!“ „Das ist auch das erste Mal in meinem Leben, dass ich so was trage...“ „Also, ihr zwei, ich muss mir für heute auch noch etwas zum Anziehen raussuchen und mich fertig machen. Ich hoffe ihr findet den Weg selber zurück.“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verließ Uminoko die Garderobe. „Ich glaube, wir sollten Ryoma noch Bescheid sagen, dass wir heute Abend auf der Gala sind“, schlug Ginta vor, „Ich werde gleich mal zu ihm gehen.“ „Mach das, Ginta.“ Nun verschwand auch er. Oto wollte nicht allein in der Garderobe zurückbleiben und entschloss sich, noch ein wenig auf dem Oberdeck herumzulaufen. Man merkte, dass es langsam Abend wurde. Die Sonne verschwand allmählich hinter dem Horizont, der rote Himmel wurde langsam in ein tiefes dunkelblau gefärbt und die ersten Sterne waren zu erkennen. ‚Von so einem Moment habe ich schon immer geträumt, Großmutter...’ Nachdem Ginta Ryoma alles über das Vorhaben erzählt hatte, ging er wieder aufs Oberdeck. Ryoma legte sich in das Bett, um sich auszuruhen.
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Thema: Re: Ke°Ka°Ze ~ pok~EMO~n Di Aug 05, 2008 11:51 am
Kapitel 18 - Stürmendes Meer Teil 2
Spoiler:
Nach etlichen Treppen und Umwegen, die Sayoko hinter sich brachte, fand sie einen Raum mit der Aufschrift: „Mitarbeiter Garderobe“. Es war nicht abgesperrt, darum ging Sayoko einfach hinein. ‚Die Matrosen die vorhin von der Gala gesprochen haben... Die hatten auch Smokings an... Die beste Tarnung ist also ein Abendoutfit...’ Sie öffnete den einzigen Schrank, der in dem Raum vorhanden war und griff nach dem nächst bestem Kleid. Es war ein schwarzes Satinkleid das sie gleich anzog. Zufälligerweise passte es ihr perfekt. Jetzt musste sie nur noch ihre langen Haare hochstecken, sich schminken und die Tarnung war perfekt.
„Ginta, da bist du ja wieder!“, rief Oto, als sie ihn die Treppe hochgehen sah, „Wie geht es Ryoma?“ „Er hat gesagt, dass es ihm ein wenig besser geht. Ich habe auf dem Weg hier hoch noch nach Schmerztabletten für ihn gefragt.“ „Danke, Ginta.“ Musik ertönte, die Band fing an zu spielen. „Es fängt an“, meinte Oto, die schon aufgeregt an ihren Kleid zupfte. Nach dem ersten Lied hielt Relid zusammen mit Uminoko eine Rede, bedankte sich bei Ginta, Oto und Ryoma wegen der Rettung des Kindes, und wünschte allen Gästen viel Spaß am folgenden Abend. „Oto, darf ich um diesen Tanz bitten?“, bat Ginta, verbeugte sich und nahm Otos Hand. Oto musste daraufhin lachen und meinte nur: „Aber klar doch, Sir Ginta!“ Die beiden gingen auf die Tanzfläche und fingen an, zu der schönen, ruhigen Musik zu tanzen. Sayoko hatte sich mittlerweile an das Buffet gemacht. „Das... schmeckt ja richtig klasse! Es ist schon lange her, dass ich so was Köstliches gegessen habe...“
„Auf diesem Schiff ist sicherlich viel zu holen“, sagte eine tiefe Stimme, „Ihr kennt den Plan?“ „Ja!“, antworteten die zwei anderen Personen. Das kleine Boot, auf dem sie fuhren, näherte sich langsam dem großen Luxuskreuzer. „Ist das nicht ein wenig zu groß für uns?“, fragte die unsichere Stimme. „Zu groß für andere Piraten, aber nicht für uns!“, meinte die tiefe Stimme und lachte. „Wir sind nur eine einfache Diebesbande“, erwiderte die letzte Person. Als das kleine Boot fast die Schiffswand berührte, nahmen die zwei kleineren Personen ein paar lange Enterseile und warfen sie Richtung Reling. „Ihr habt eure Waffen? Gut... Auf geht’s!“, meinte der Größte der drei mit der tiefen Stimme. Sie kletterten die Wand empor und standen nun auf dem Oberdeck. Glücklicherweise waren sie am Heck des Schiffes. Die zwei kleineren Personen gingen in Richtung Brücke, die größte Person ging zur Gala, die noch immer stattfand. Die Gäste bekamen von alldem nichts mit, aber es gab noch Ryoma, der aufmerksam wurde. Sie mussten ja extra an der Suite vorbeiklettern. „Was... war denn das?“, wunderte er sich, öffnete das Fenster und sah nach oben. „Enterhaken? Ein Boot? Was ist denn hier los?“ In diesem Moment vergaß er seine Seekrankheit, zog sich an und rannte so schnell es ging nach oben. Oben angelangt, musste er erstmal durchatmen. „Otochen und Ginta...“, er schnaufte heftig, „...sie... sind auf der Gala! Ich muss sie warnen!“ Er rannte weiter, doch als er den Platz endlich erreichte, war es schon zu spät. Der große Typ stand inmitten des Platzes und hielt eine große Waffe gen Himmel. Diese sah aus als wäre sie eine Art Kanone, mit viel Schnickschnack drum rum. Als Ryoma den Kerl sah, stellte er sich gleich an die nächste Wand, um alles genau zu beobachten. ‚Verdammt, ich komme zu spät! Wo... Wo sind Oto und Ginta!?’ Aufmerksam schaute Ryoma durch die Reihen, aber konnte die beiden nicht erkennen. „Was... Was willst du von uns!?“, schrie Relid, der in der ersten Reihe stand. „Gebt mir all euer Geld und Schmuck!“, rief der Typ zurück, „Einer meiner Männer sollte gerade das Steuer übernehmen. Der andere wird gleich hier erscheinen.“ ‚Die Brücke! Das ist der Ort! Auf geht’s, Ryoma!’ Griffbereit legte er eine Hand auf sein Schwert und rannte in Richtung Brücke, die nicht weit entfernt war. Er machte sich Sorgen um Ginta und Oto, die er nicht gefunden hatte. Da war sie, die Treppe zur Brücke. Er sprang auf die ersten Stufen hinauf und rannte nach oben, aber es passierte wieder etwas Unerwartetes. In diesem Moment öffnete sich die Tür zur Brücke und ein komisch gekleideter Mann kam heraus. „Verdammte Scheiße!“, fluchte Ryoma. „Wer... bist du denn, Schwertkämpfer?“, fragte der Typ. Ryoma sah auf seinem Rücken ein großes, machetenähnliches Schwert. „Du bist wohl vor Osoro geflüchtet? Hey, Bruder, ich bin hier mal beschäftigt...“, rief er in die Brücke rein und schloss die Tür hinter sich. „Lasst die Passagiere in Ruhe!“ „Auf keinen Fall!“, warf der Typ zurück und lachte. Währendessen versuchten Ginta und Oto, so wenig wie möglich aufzufallen. „Wir müssen eingreifen...“, flüsterte Ginta, ohne bemerkt zu werden. „Aber er hat eine Kanone... Wie willst du da eingreifen?“ „Ich weiß... Wird schwierig... Er kämpft auf eine lange Distanz, man muss also von Nahem kommen... Ich hab da eine Idee, Oto!“ Ginta beugte sich zu Oto hin und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Daraufhin weiteten sich ihre Augen und sie stotterte: „Nie... Nie... Niemals!“ „Psssssssst! Dir bleibt nichts anderes übrig, Oto! Während du dich um ihn kümmerst, werde ich mich um die Brücke kümmern...“ Nach diesen Worten versuchte er sich durch die dicke Masse unbemerkt zu bewegen. „Ginta!“, murmelte Oto. Ihr blieb nichts anderes übrig, sie drängte sich in die erste Reihe und sagte: „Hey... hast du nicht Lust auf mich? Ich steh auf starke Männer...“ Daraufhin ging Osoro auf Oto zu und streichelte ihre Wange. Sie war so angeekelt, dass sie ihm gleich eine Ohrfeige verpasst hätte, aber sie musste sich zusammenreißen, für das Wohl der Passagiere. Sie fasste all ihren Mut zusammen, schluckte ihre Angst runter und führte ihr Schauspiel fort.
Zur selben Zeit in einem anderen Teil des Schiffes bekämpften sich Ryoma und dieser unbekannte Schwertkämpfer. „Dann fangen wir mal mit dem Kampf an! Darf ich mich vorstellen? Ich bin der große Akanjo! Meines Zeichens Schwertkämpfer...“ „Wer hat dich nach deinem bescheuerten Namen gefragt?“, lachte Ryoma höhnisch. „Du...!!!“ Mit einer Hand griff er nach seinem Schwert, zog es heraus und sprang auf Ryoma zu. Der zog ebenfalls sein Schwert heraus und blockte Akanjos Angriff. Ryoma sprang zurück und versuchte, sich von den Angriffen Akanjos zu befreien. Leider schaffte es Ryoma nicht und er blockte einfach weiter die mächtigen Angriffe.
Nervös tippte Sayoko mit ihren Füßen auf den Boden. ‚Auch das noch! Kann dieser doofe Tag nicht endlich zu Ende gehen!? Wenn niemand anderes handelt, dann muss ich es wohl tun! Und diese blöde Kuh regt mich langsam auch auf!’ Sie ballte ihre Fäuste, schubste die Leute vor sich bei Seite, die daraufhin unfreundlich reagierten, und ging direkt auf Osoro zu. „Kannst du nicht einfach verschwinden!?“, schrie sie und schubste ihn auf den Boden. Zum Pech aller drückte Osoro auf den Abzug seiner Kanone, die dadurch eine Rakete abschoss. Die Rakete hinterließ einen dicken Rauchstreifen, als sie dem Himmel empor flog. So wie etwas dem Himmel empor fliegt, kommt es auch wieder zurück und das tat die Rakete ebenfalls. Mit einem pfeifenden Ton raste sie mit einer enormen Geschwindigkeit Richtung Schiff zurück. Die Rakete schlug direkt an dem Ort ein, wo Ryoma und Akanjo kämpften. Eine riesige Druckwelle schleuderte die zwei auf den Boden und setzte das halbe Oberdeck in Brand. „Was... war das denn!?“, fragte sich Ginta, der endlich am Ort des Geschehens ankam, „Oh nein! Nicht auch noch das!!!“ Er hatte leider seinen Stab nicht dabei, also musste er sich auf seine körperlichen Fähigkeiten verlassen. Er stürmte in die bisher unbeschädigte Brücke, um zu sehen, was vor sich ging. Ein Kerl mit einer komisch, auffälligen Frisur stand am Steuer. In den Ecken saßen die Matrosen gefesselt am Boden und schrien um Hilfe. „Kehehehehe! Osoro ist ja so ein Idiot! Wieso hat er denn diese Rakete abgefeuert!? Huch... Wer ist denn das?“ „Verschwindet sofort vom Schiff! Lasst die Passagiere in Ruhe!“ „DAS ist bereits zu spät, Kleiner...“, behauptete der Kerl, der mit seinem Messer auf Ginta zeigte, „Du legst es wohl auf einen Kampf aus, kehehehehe!“ „Wenn du das so sagst“, Ginta grinste, zog sein Sakko aus und warf es in die Ecke, „Euch befreie ich gleich!“
Osoro stütze sich auf, schaute Sayoko direkt in die Augen und verpasste ihr eine Ohrfeige. Blitzschnell stürzte sich Oto auf ihn und warf ihn wieder zu Boden. „Verschwindet! Sucht irgendwo Schutz, das könnte jetzt gefährlich werden!“, schrie sie, während sie ihr schönes Kleid ein wenig kürzte, um sich besser bewegen zu können. „Du... Du bist das eine Mädchen, Oto!“, warf Sayoko ihr vor. „Ich war schon immer Oto... Halt... Du bist doch diese eine Wahrsagerin!?“ „Ihr schuldet mir noch Geld!“ „Kümmern wir uns doch erst um den hier...“, schlug Oto vor und blickte auf den Boden. Komischerweise lag er nicht mehr dort. Beide blickten sich um, wo er denn sein könnte, fanden ihn aber nicht. „Ihr seid dem Untergang geweiht!“, schrie er. Sie blickten nach oben, und sahen ihn. Osoro stand auf dem großen Schornstein und zielte direkt mit seiner Kanone auf die beiden. „Er... Er wird schießen!“, schrie Oto panisch. „Das hätte ich nun wirklich nie gedacht“, behauptete Sayoko, „Wenn er schießt, dann versuche ich ihn aufzuhalten!“ „Wie willst du das denn schaffen?“ „Keine Angst, Oto, ich habe da besondere Fähigkeiten...“ Sie grinste nur noch und winkte Oto beiseite. Sayoko schwitze ein wenig und wurde nervös. Sie war unsicher ob sie das wirklich schaffen konnte und ob ihre Fähigkeiten für so was ausreichten.
Von einem Ring aus Feuer umschlossen standen sie sich nun gegenüber. Ryoma wurde ein wenig heiß, aber schwitzte noch lang nicht so viel wie Akanjo. ‚Wenn das so weiter geht, geht das Schiff unter! Ich denke mal, dass alle Passagiere schon in Panik von Gang zu Gang rennen! Ich... muss etwas unternehmen!’ Ihm blieb nichts anderes übrig, als Akanjo zu besiegen und danach das Feuer zu löschen. Ryoma spürte plötzlich eine Menge an Energie in sich, er konnte einfach nur gewinnen. „Mach dich bereit zu sterben! Mein Name wird der letzte sein, den du je gehört hast!“, rief Ryoma siegessicher. „Das hättest du wohl gerne! Ha... ha... hahahahaha!“ Ohne zu Blinzeln nahm Ryoma sein Schwert fest in die Hand und rannte direkt auf Akanjo los. Er gewann mehr und mehr an Kraft und auf einmal fing sein Schwert an zu brennen. Wie konnte denn das sein? Vor lauter Heldengefühle bemerkte das Ryoma gar nicht, er rannte einfach weiter auf ihn zu. Akanjo hob noch sein Schwert, doch Ryoma war ihm zuvorgekommen. Er schaffte es, mit seinem Schwert zuerst zu zustechen. Der Sieg war sicher. Akanjo fiel auf den Boden, hielt sich die verwundete Brust und presste seine letzten Worte raus: „Wie... heißt... du... Schwertkämpfer?“ Ryoma wandte sich von ihm ab und meinte stöhnend: „Herr des Schwertes, Ryoma Sakamoto...“ Man hörte in diesem Moment nur noch das knisternde Feuer, dass mehr und mehr an Fläche gewann. „Jetzt muss ich mich um den Brand kümmern!“ Er hatte seinen Kraftschub verloren, schnaufte ein wenig, und bewegte sich nun den Flammen entgegen. Sein Schwert leuchtete immer noch ein wenig und komischerweise gingen die Flammen zurück, als das Schwert in deren Nähe war. ‚Was... ist das?’ Ryoma versuchte es weiter. Wieder nahm er das Schwert, hob es den Flammen entgegen und schon wurden sie weniger. „Das ist ja mal krass!“, rief er laut dem Himmel entgegen, „So, und nun den Rest des Brandes!“
Der Typ bewegte sich auf Ginta zu. Langsam nahm er sein Messer zum Mund und leckte es ab. Ginta wusste nicht, ob dieser Typ ein vollkommener Psychopath war oder einfach nur verrückt. „Wenn du es so haben willst!“, warnte Ginta. Das Mal fing wieder an, sich bemerkbar zu machen. Es brannte. Ginta konzentrierte seine Kräfte und versuchte seine vorhandene Energie richtig zu nutzen. So wie das Schicksal es wollte, leuchteten seine Hände wieder blau auf und durchströmten seinen Körper mit einer immensen Kraft. Schlag auf Schlag überschlugen sich die nächsten Ereignisse. Ohne jegliche unnötige Worte zu verlieren, sprintete Ginta auf seinen Gegner zu. Er spürte keine Wut, keinen Hass, noch nicht mal irgendwelche anderen Gefühle in sich. Er wusste einfach, dass er das hinter sich bringen musste. Irgendetwas musste das gewesen sein, das ihm totale Sicherheit schenkte. Die Bewegungen der beiden konnte man mit Choreographien vergleichen. Jeder wich geschickt den Angriffen des anderen aus. „Wie... heißt du? Du kämpfst gut!“, fragte der Unbekannte schnaufend. „Verrate mir... erst deinen Namen!“, erwiderte Ginta keuchend. „Jeder nennt mich... Chudoku!“ „Was für ein blöder Name!“ Darauf reagierte Chudoku sofort, er schmiss sich auf den Boden und attackierte Ginta von dort aus. Besser gesagt, er bewarf ihn mit seinem Messer. Ginta schaffte es gerade noch hochzuspringen und der Attacke auszuweichen. Nun hieß es Mann gegen Mann. Keiner hatte eine Waffe und es schien, als ob Ginta klar im Vorteil war. Leider dachte er das auch und wog sich auf die sichere Seite. Unvorhersehbarerweise griff Chudoku in seine Hosentasche und holte etwas Kleines, Rundes heraus, das er sofort auf den Boden schmiss. Es war eine Rauchbombe! Dicke Rauchschwaden machten sich in dem Raum breit, Ginta konnte gar nichts mehr erkennen. Das Einzige, was er hörte, war die Stimme von Chudoku: „Du wirst mich nie finden! Keheheheh!“ Das brauchte Ginta auch gar nicht. Er streckte seine Arme in die Luft, konzentrierte sich und war in der Lage etwas zu spüren. Jedes Mal, wenn er sich durch den Raum bewegte, bewegte sich auch die Luft mit. Genau das konnte Ginta spüren. Er konzentrierte sich weiter, sammelte all seine Kraft und in seinen Händen entwickelte sich eine kleine Energiekugel. Chudoku bewegte sich nun von hinten auf Ginta zu, dieser jedoch drehte sich blitzschnell um und drückte ihm diese Energiekugel gegen die Brust. Mit einem Schlag wurde Chudoku gegen die Tür geschleudert, die dadurch komplett zerstört wurde. Das Mal hörte auf zu brennen, Gintas Körper beruhigte sich wieder. Erleichtert ging er zu den Matrosen, band sie los und verließ die Brücke. Die Matrosen kümmerten sich gleich wieder um die wertvollen Messgeräte und um das Steuern. „Warum... „, wunderte sich Ginta, „...gibt es so viele Menschen auf der Welt, die etwas Böses machen?“ Er streifte sich den Dreck von der Hose und zog sein Sakko wieder an.
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Thema: Re: Ke°Ka°Ze ~ pok~EMO~n Di Aug 05, 2008 11:51 am
Kapitel 18 - Stürmendes Meer Teil 3
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Osoro brauchte nur seinen Zeigefinger nach hinten drücken um eine weitere Rakete abzufeuern. Oto und Sayoko waren sich sicher, dass es gleich geschehen musste. Die Spannung lag förmlich in der Luft, die vorhandene Nervosität hatte kein Ende. In jeder Sekunde konnte er so eine Rakete abfeuern. Sayoko machte sich bereit, indem sie Energie sammelte. Oto stand nur fassungslos daneben und wartete ab. Das Rauschen des Meeres wurde immer lauter und lauter. Oto spürte etwas Merkwürdiges, was sich auf das Schiff zu bewegte. Eine große Welle schlug gegen eine Seite des Schiffes und brachte es zum Schwanken. Es schwankte so heftig, dass Sayoko hinfiel. Auch Osoro rutschte vom Schornstein und drückte aus Versehen auf den Abzug. Eine Rakete schoss wieder heraus und ihr Ziel war Oto! Osoro fiel direkt in die Tiefen des Meeres. Man vernahm nur noch ein Platschen und das war es mit ihm. Die Zeit verlangsamte sich, Oto konnte die Rakete in ihrem Flug gut erkennen. Ihr schossen auf einmal Bilder ihrer Großmutter durch den Kopf, Bilder von Ginta, Ryoma und Myu. Sie sah auch all die Personen, die sie bisher auf ihren Reisen kennen gelernt hatten. Sie bekam keine Luft mehr. Ihr Herz schien stehen geblieben zu sein. Sie musste jetzt all ihren Mut sammeln, sich zusammenreißen. Irgendwie musste sie es doch schaffen, diese verdammte Rakete aufzuhalten! Oto fing an zu weinen. Es musste doch einen Weg geben! Wie in Zeitlupe näherte sich die Rakete Oto. Sie wollte schreien, konnte aber nicht, da ihr die Stimme wegblieb. Sie kam immer näher, immer näher, und Oto wurde immer mutloser und verzweifelter. Nun war es soweit, die Rakete war kurz vor der Berührung mit Oto, doch diese bekam plötzlich einen mächtigen Kraftschub, schwebte empor und schickte eine riesige Menge an Wasser gegen die Rakete. Diese wurde daraufhin in die entgegen gesetzte Richtung ins Meer geschleudert. Oto konnte es nicht glauben. Sie hatte es geschafft! Ihr wurde nun alles klar. Das war die Prophezeiung die sie von Sayoko erhalten hatte. Sanft glitt sie wieder zu Boden. Alles war gerettet. Kein Feuer mehr auf dem Schiff, alle Passagiere waren heil, und nichts war zerstört. (Ja gut, die Tür zur Brücke wurde ein wenig verbeult, aber was soll’s.) Ginta und Ryoma machten sich schon Sorgen um Oto, der es aber letztendlich gut ging. Die beiden trafen nun auf sie und erzählten sich vom Geschehenen. In diesem Moment kam Relid die Treppe hoch gestürmt und wollte sich nach der Lage erkundigen. Als er von der guten Botschaft hörte, war er erleichtert und erzählte davon, dass auch den ganzen Passagieren nichts passiert war. Abermals bedankte er sich herzlich bei den dreien und kümmerte sich nun noch um andere Dinge. Die Sterne glitzerten heller denn je in dieser Nacht. Ginta, Oto und Ryoma zogen sich in ihre Suite zurück und schliefen ein. Keiner von ihnen hatte an einem Tag so viele neue Kampferfahrungen gesammelt an diesem.
trafalgar_law Moderator
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Thema: Re: Ke°Ka°Ze ~ pok~EMO~n Di Aug 05, 2008 11:51 am
Kapitel 19 - Myus Aufstand
Spoiler:
Es war wieder eine unruhige Nacht für Ginta. Er wälzte sich in seinem Bett hin und her, schwitzte und träumte wieder etwas. Dieser Traum war anders als die vorherigen. In diesem Traum ging er eine Allee entlang. Links und rechts standen riesige Kirschbäume, die in ihrer vollen Blütenpracht standen. Die kleinen Steinchen knirschten unter den Schuhen von Ginta. Ein leichter Wind wehte ihm durch sein Haar. Unsicher bewegte er sich die Allee entlang, ohne zu wissen, was auf ihn zukommen würde. ‚Wo... wo bin ich hier?’, wunderte er sich. Der Wind wendete. Plötzlich sah Ginta einen Schatten hinter einem der großen Kirschbäume. „Wer ist da?“, fragte er, doch der Schatten verschwand. „Ginta...“, wisperte eine undeutliche Stimme, „Ginta...“ „Wer ist da?“, wiederholte er und sah sich noch einmal gründlich um. Weder sah er eine Person, noch einen Schatten. Ein weiteres Mal drehte der Wind und Ginta spürte auf einmal eine warme, angenehme Energie. „Wer...“ Das war sein letztes Wort, bis eine zärtliche Hand ihm einen Finger auf die Lippen setzte. „Psst...“, flüsterte diese unbekannte Stimme. Ginta konnte merken, dass es ein Mädchen sein musste. Sie drückte ihren Körper sanft gegen den von Ginta. Ihre Hände strichen seine Brust entlang. Sein Herz klopfte in einem wilden Rhythmus. Er bekam eine richtige Gänsehaut und wusste nicht, was mit ihm geschah. Es fühlte sich ungewohnt und komisch an, aber Ginta wollte nicht, dass es aufhört. Sie fing nun an, ihm etwas in sein Ohr zu flüstern, doch Ginta verstand kein einziges Wort. In dem nächsten Augenblick kam ihm ein mächtiger Windstoß entgegen, der ihn fast umgeschubst hätte. Sie war weg. Ginta stand nun wieder allein in dieser Allee und musste zusehen, wie die Kirschbäume all ihre Blüten verloren. Wie in Zeitraffer veränderten sich die Bäume, wie sie es in den verschiedenen Jahreszeiten taten. Ginta musste sich die Augen reiben. Er sah sich wieder in der Allee um. Zu seiner Verwunderung lag Schnee und die Bäume waren kahl. Er fror keineswegs, denn die angenehme Energie war immer noch da. Im nächsten Moment schmolz das ganze Eis und wurde zu Wasser. In dem Wasser schwammen die Blüten der Kirschbäume. Die Sonne ging unter und tauchte alles in ein dunkles orange-rot. Kleine Wellen entstanden und es dauerte nicht lange, da türmte sich das Wasser zu einer riesigen Säule auf. Diese steuerte direkt auf Ginta zu. „Was ist los!?“, fragte er erschrocken und sprang aus seinem Bett. Myu die auf ihm lag hatte ihm das Gesicht geschleckt. Enttäuscht lag sie nun auf dem Boden und sah zu, wie Ginta sich beschwerte. „Myu! Wieso machst du so etwas? Lass mich doch schlafen! Ich hatte eine harte Nacht!“ Ginta gähnte. „Was ist denn hier los?“, fragte Oto, die gerade aufgewachte. „Myu hat mich aufgeweckt!“, erklärte Ginta. „Lass sie doch, du weißt doch, dass sie dich voll verehrt“, sagte Ryoma und flüsterte noch: „Im Gegensatz zu mir...“ Myu rannte aus dem Zimmer. „Myu!!! Das war nicht so gemeint!“, schrie Ginta noch hinterher. Aber sie war nun weg. Allein auf diesem riesigen Luxuskreuzers unterwegs. Myu rannte den Gang entlang und hüpfte die ersten Stufen hinauf zu Deck 4. Sie stand nun da. Hektische Menschen kamen ihr entgegen. Eine Frau trat ihr sogar fast auf den Schwanz. Instinktiv sprang sie zur Seite, um dem gerade noch auszuweichen. Nun schnupperte sie ein wenig am Boden entlang, roch aber schließlich nichts Interessantes. Sich umschauend ging Myu nun auf den Sportbereich zu. Dort herrschte etwas weniger Andrang als in der Vorhalle. Verschiedene Menschen trainierten dort. Myu konnte durch diese Sporthalle durchlaufen, ohne bemerkt zu werden. Die Geräusche, die in diesem Raum zu hören waren, waren für Myu doch ein wenig unangenehm. Das laute Klacken, das Stöhnen, die Geräusche der ganzen Geräte waren einfach viel zu viel für sie. So lief Myu gleich der großen Treppe entgegen. Leider war diese Treppe etwas länger als die vorherige. Diese hochzuspringen strengte Myu sehr an. Man merkte, dass sie sich von ihrer Seekrankheit noch nicht richtig erholt hatte. Oben angekommen, machte sie erstmal eine kurze Pause und legte sich neben die Treppe auf den Boden. Noch war niemand zu sehen, der sie hätte entdecken können. Voller Neugierde, was auf diesem Deck alles war, stand sie nun wieder auf und ging das Promenaden-Deck entlang. Keine Menschenseele war auf diesem Deck unterwegs, ein Vorteil für Myu, die sich ungestört alle Schaufenster anschauen konnte. Man hätte fast denken können, dass sie ein Mensch war, so wie sie die Schaufenster ansah. Auf einmal blieb sie stehen. In dem Schaufenster waren wunderschöne Abendkleider und andere Kleidung zu sehen. Ihre Augen weiteten sich, als sie zu einem weißen Kleid hochsah. In diesem Moment öffnete sich die Tür dieses Shops und nach einigen Sekunden kamen eine Horde Frauen angerannt, die sich in den Laden drängten. Der Grund war einfach, dass der Besitzer am gestrigen Abend einen Sonderverkauf angekündigt hatte. Gerade noch schaffte es Myu vor dieser Menge davon zu sprinten, sonst wäre sie sicherlich zerquetscht worden. Enttäuschung machte sich in ihr breit und sie zog weiter ihre Wege. An der letzten Treppe angelangt, packte sie plötzlich jemand am Nacken. Sie wehrte sich, schlug mir ihren Beinen um sich wie wild. Nach einem Moment merkte sie, dass sie nur hochgehoben wurde, sonst nichts. Wieder beruhigt sah sie sich diese Person an. Zu ihrer Verwunderung erkannte sie, dass es ein Matrose war. „So aber nicht, meine Kleine. Das Oberdeck ist nichts für kleine zarte Kätzchen wie dich“, sagte dieser mit einer sanften Stimme. Das war zuviel. Myu kratzte ihm das Gesicht, sodass er sie fallen lassen musste. Ohne jegliche Zeit zu verschwenden, rannte sie nun das Promenaden-Deck zurück in die Richtung, aus der sie kam. Als sie die erste Stufe der Treppe erreichte, holte sie kräftig Schwung und sprang die Treppe mit einem Mal hinunter. Während des Aufkommens rutschte Myu aus und schlidderte den Boden entlang. Nun reichte es ihr! Voller Wut im Bauch rannte sie nun weiter den Gang entlang. Ein paar Leute schrieen noch Sachen wie dies hinterher: „Da ist eine Katze!“, „Wem die wohl gehört?“ oder „Die schaut ja aus, als hätte sie ein Hund gebissen.“ Nach nicht allzu langer Zeit entdeckte sie den Lagerraum. Die Tür stand glücklicherweise offen. (Sayoko hat sie ja offen gelassen ;D) Langsam schlich sie sich ins Dunkle und legte sich in eine Ecke. Die ersten Tränen konnte sie gerade noch unterdrücken, aber dann wollte es einfach nicht mehr aufhören. Wieso musste das denn ihr passieren? Sie wollte sich doch nur an Ginta kuscheln, aber das ganze endete in einem Kuddelmuddel ihrer Gefühle. Die ganzen Menschen, das war einfach zu viel für sie. Warum wurde sie immer verjagt? Sie war doch einfach nur eine kleine, zärtliche Katze.
„Myu! Myu, wo bist du denn nur?“, rief Ginta durch die Gänge, „Warum finde ich sie denn nicht? Schau mal, ich habe sogar dein Lieblingsfutter mit dabei!“ Ginta machte sich langsam Sorgen. Er wollte nicht, dass Myu etwas zustieß. „Myu!?“, rief er noch einmal, als er an dem Lagerraum vorbeilief. Das Mal fing plötzlich an, sich bemerkbar zu machen. Ginta wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Das Komische war nicht, dass Ginta stehen geblieben war und seine Augen schloss, sondern, dass er plötzlich etwas in sich spürte. Es waren Trauer, Einsamkeit und Verzweiflung. Genau das, was Myu gerade in diesem Moment spürte. Auf einmal waren diese Gefühle weg. Ginta wusste nicht genau, was gerade passiert war, auch nicht, was er als Nächstes tun sollte, aber eine unheimliche Kraft zwang ihn dazu, in diesen Lagerraum zu gehen. Als er Myu auf dem Boden liegen sah, durchfuhr ihn ein schrecklicher Schock. Sie konnte doch nicht tot sein? Er nahm seine Hand und legte sie auf ihre Brust. „Bin ich erleichtert... Sie atmet noch...“ Im folgenden Moment drehte sich die schlafende Myu auf die andere Seite und lag auf Gintas Hand. Dieser legte sich dann neben Myu und kuschelte sie an sich. „Es tut mir Leid, Myu. Ich wollte nicht zu fies zu dir sein...“, entschuldigte er sich und kraulte ihr eine wenig den Bauch. Leise schnurrte sie und auch Ginta schlief sanft ein.
Währenddessen hielt sich gerade jemand anderes den Kopf. „Verdammt, was ist passiert?“, fragte Sayoko sich und schaute sich um. Das Zimmer war weiß gestrichen und sah ziemlich steril aus. Musste ja auch steril sein, denn es handelte sich um das Krankenzimmer. „Mein Kopf... Aua... Was ist... passiert?“, fragte sie sich noch mal und da fiel es ihr plötzlich ein. „Diese Göre... Die, die mir das Geld schuldet! Die hat... Was hat die gemacht?“ „Sie sollten sich ausruhen“, sagte eine Schwester die gerade das Zimmer betrat, „Sie hatten wohl eine schwere Nacht.“ „Ich habe nicht gesoffen, falls sie auf das aufmerksam machen wollen!“, sagte sie wütend und stand auf. „Ich sagte doch ausruhen!“ Im nächsten Moment fiel Sayoko schon wieder zurück ins Bett. „Aaaaaaaaaaauaaaaaa!!!“ „Ich hatte ihr doch erst Schmerzmittel verabreicht...“, flüsterte die Schwester. Was sie nicht wusste, war, dass Sayoko alles viel stärker spürte, als andere Menschen. „Obwohl... Im Bett liegen bleiben und sich pflegen lassen, ist auch gut!“, sagte Sayoko grinsend und nahm einen Schluck aus dem großen Glas Wasser, das neben dem Bett stand. Überrascht von dem schnellen Sinneswandel sagte die Krankenschwester: „Wie Sie meinen.“ ‚Um diese Gören kann ich mich auch noch kümmern, wenn wir am Hafen angelangt sind’, dachte Sayoko. „Ich hätte dann gerne noch ihren Passagierausweis“, fügte die Schwester hinzu. Als Sayoko das hörte, verschluckte sie sich an dem Wasser und sagte laut hustend: „Der muss wohl von Bord gefallen sein, nach dem Vorfall gestern Abend!“ „Wenn das so ist...“ ‚Noch mal Glück gehabt, Sayoko...’ Seelenruhig schlürfte sie an ihrem Wasser weiter. „... dann muss ich wohl in der Rezeption nachfragen.“ Wieder verschluckte Sayoko sich. „Ach...“, fing sie nervös an, „Ich habe den Ausweis gestern doch in meinem Zimmer liegen lassen.“ „Dann sagen Sie mir die Nummer, ich hole ihn.“ Die Schwester blieb hartnäckig dran. „Aber ohne einen Schlüssel kommen Sie nicht hinein! Den habe ich nämlich über Bord fallen lassen, aus Versehen versteht sich.“ „Das ist kein Problem. Zu jedem Zimmer gibt es einen Zweitschlüssel.“ „Nein, zu meinem nicht... Ich habe nachgefragt, weil... Weil ich meinem Freund den zweiten geben wollte!“, behauptete Sayoko, die langsam ins Schwitzen kam. Wenn das so weiter ging, fielen ihr bald keine Lügen mehr ein. „Dann kann der schiffseigene Hausmeister bestimmt einen Zweitschlüssel machen.“ ‚Kann die nicht endlich aufhören!?’ Innerlich raste Sayoko schon vor Wut. „Ich habe gehört, dass er krank sei und nicht aushelfen kann“, log Sayoko, um sich zu schützen. „Aber...“, widersprach die Schwester, bis sie durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen wurde. Der Hausmeister trat ein und wurde von der Schwester in Empfang genommen. „Ich habe hier Ihr Mikroskop, das ich reparieren sollte“, sagte der Hausmeister. Sayoko konnte nur noch verdutzt schauen und wartete, bis die Schwester abgelenkt war. Unauffällig packte sie ihre Sachen und verschwand, als die Schwester gerade in den Nebenraum ging, um dort das Mikroskop zu verstauen. Als sie zurückkam, wunderte sie sich, wo Sayoko geblieben war. ‚Das ist ja noch mal gut gegangen’, dachte sich Sayoko, die aber nun unter Verfolgungswahn litt. ‚Wenn die mich findet, bin ich dran... Nun brauch ich ein neues Versteck.’ Als sie den Gang entlang lief, um sich ein neues Versteck zu suchen, kamen ihr zwei Matrosen entgegen, die sich über die Ankunftszeit unterhielten. „Morgen früh sollten wir in Saihyô ankommen“, behauptete der eine. „Wirklich? Ich dachte, dass wir heute Abend ankommen“, erwiderte der andere. „Ja, aber durch den Vorfall von gestern hat sich das Ganze zeitlich etwas verschoben. Einer der drei hat ja das Steuer übernommen. Laut Aussagen von den Leuten der Brücke hat er die Route etwas nach Nord-Westen verschoben und wie du weißt, liegt Saihyô südlich.“ „Ja, stimmt...“ Über was sie sich noch unterhielten, konnte Sayoko nicht mehr verstehen. ‚Saihyô also. Das ist doch diese Stadt, mit dem vereisten Hafen, oder? Mmh... Das muss sie gewesen sein... Hoffe, dieses Schiff ist mit einem Eisbrecher ausgerüstet.’ Ihr Weg führte sie an einem leeren Raum mit einem Bett vorbei, der natürlich nicht unbeachtet blieb. Neugierig ging sie in das Zimmer und schloss mit dem Riegel von innen ab. „Glück gehabt, Sayoko, der Tag ist voller Überraschungen...“, sie legte sich in das Bett und schlief ein. Die Kopfschmerzen machten ihr immer noch zu schaffen.